Neue Bauernregeln ala Hendricks

Das Bundesumweltministerium hat elf „neue Bauernregeln“ herausgegeben, die für 1,6 Mio. Euro in 70 Städten plakatiert werden sollen und die die von den Grünen eingeforderte „Agrarwende“einleiten sollen. Dies führte zu einem Shitstorm in den sozialen Medien und Rücktrittsforderungen der Umweltministerin Hendricks (SPD) seitens der Bauernverbände und Bauern.

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Mehr dazu bei der SZ vom 3. Februar 2017: Link

Der Shitstorm ist berechtigt

Amos Venema stellt die richtige Frage: „Warum plakatiert Frau Hendricks nur in 70 Städten und nicht auf dem Land, wenn Sie die Landwirtschaft neu ausrichten möchte?“

Und Schweinezüchter Dirk Nienhaus, der per Videoblog Menschen daran teilhaben lässt, wie das Bocholter Landschwein entsteht, gibt die richtige Antwort: „Die kleinen Familienbetriebe geben auf, weil sie keinen Bock mehr haben, 365 Tage im Jahr zu schuften, und sich laufend dafür rechtfertigen zu müssen.“

Ich bin seit über zwei Jahren mit vielen Menschen aus der Landwirtschaft auf Facebook verknüpft und verfolge die Diffamierung der Bauern durch Politik und Medien seitdem sehr intensiv.

Lest dazu bitte auch meinen Artikel vom November 2014: Divide et Impera!

Da schaffen wir es endlich mit der Protestaktion gegen den ZDF Film „Jäger in der Falle“ eine Allianz von Jägern, Bauern, Anglern & Co. hinzubekommen und und in NRW gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Forum Natur zu vernetzen, da lanciert die ZEIT eine Kampagne gegen die Bauern und Tierärzte in Bezug auf Massentierhaltung.

Die Kampagne startet zeitgleich mit den Forderungen der Grünen zur „Agrarwende“ (Kampf gegen Massentierhaltung, Agrarlobby und genverseuchtem Tierfutter) und Textpassagen daraus werden aktuell auch von Jägern geteilt, um die Jagd positiv zu besetzen und die Massentierhaltung zu kritisieren.

Das Bauern-Bashing der Medien und NGOs ist jedoch ebenso ideologisch und manipulativ, wie das Bashing gegen Jäger und Sportschützen.

Ich erlebe, wie es den Kindern von Bauern in der Schule ergeht: sie werden von Schülern und Lehrern gemobbt, weil ihre Eltern Tiere halten und mästen. Und oft macht die Kirche noch mit (Erzbischof wirft Bauern „Sklaventum“ und „brutale Gewalt“ vor) . Die Menschen unterscheiden nicht zwischen Massentierhaltern und Familienbetrieben.

Auch die Familienbetriebe der Bauern haben sich als Graswurzelbewegung etabliert. Bauern engagieren sich – manchmal auch gegen die Bauernverbände – in den sozialen Netzen, treten im Fernsehen auf, wie auch auf Diskussionsabenden. Hier einige Beispiele:

Wenn ich nun in den online Kommentaren lese, es gäbe keine Graswurzelbewegung, die Kritik gegen die Ministerin käme nur von den „bösen Bauernverbänden“, dann sehe ich, dass die Saat der Politik aufgeht. Die Ministerin hat alles richtig gemacht für den Wahlkampf der SPD – sie hat sich des grünen Themas „Agrarwende“ angenommen und zu eigen gemacht. Doch sie alles falsch gemacht zum Wohl der Bundesrepublik! 

Deswegen habe ich heute, obwohl ich Petitionen nicht mag, heute hier unterschrieben:

Petition gegen das Bauern Bashing

und werde peu a peu drei Fakten-Checks hier veröffentlichen:

Fakten-Check: Gesunde Ernährung

8 Gedanken zu “Neue Bauernregeln ala Hendricks

  1. Tja, nicht Trump gehört in die Klappsmühle, sondern Hendriks.
    Ich selber bin auf dem Bauernhof aufgewachsen. Und es stimmt, Bauern hierzulande ( Schweiz) werden zu Landschaftsschützern gemacht die Geld bekommen wenn sie Bänke für Spaziergänger an ihren Waldrändern aufstellen, oder Kuhfladen stapeln weil man das vor 200 Jahren auch getan hat.

    Nur für ihre Produkte einen guten Lohn, nein das erhalten sie nicht.
    Viele Linke würden sie gerne der Marktwirtschaft überlassen, was dann bedeutet das wir nur noch Dinge essen die irgendwoher kommen, aber nicht von unserem Land.
    Marktwirtschaft in den Linken doch ein Buch mit 7 Siegeln, zudem etwas was seit Jahrzehnten nicht mehr existiert in Europa. Will man Marktwirtschaft muss alles Land der Bauern auch frei veräusserbar sein, wobei dann die Bauern verkaufen und sich einen schönen Ruhestand machen, sie sind dann nämlich alles Millionäre.

    Der Staat reguliert derart intensiv das der Markt gar nicht mehr spielen kann.

    Bald wird es Ställe brauchen in denen die Kinder aus der Stadt freien Einlass haben damit sie Tiere mal in echt sehen und streicheln können und damit sie sehen woher Milch kommt.

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  2. Typisch Politiker.
    In deren Ideologie träumen sie ihre romantischen Ideen. Ob Multikulti, ob Bambiromantik ohne Jagd und ohne Wolf, ob Bauernhofromantik mit lächelnden Schweinen und Rindern die weder pupsen noch geschlachtet werden. Alles hat sich der Ideologie unterzuordnen.
    Solche Politiker erinnern mich an Marie Antoinette, die meinte wenn das Volk kein Brot hat, solle es doch Kuchen essen…
    Erschreckend, wie sich die „Eliten“ als maximalentfremdete Kaste entwickelt haben. Quer durch alle Parteien. Eine Verteidigungsministerin, die statt nach Geld für Gerät und Munition nach Kursen zur sexuellen Vielfalt schreit. Bildungspolitiker, die ihren Erfolg daran messen, wie viele Schüler ein Papier mit der aufschrift „Abitur“ zugeordnet bekommen, denen es egal ist, was die Schüler wirklich wissen.
    EIne Arbeitsministerin, die noch nie in einem Industriebetrieb gearbeitet hat. Und jetzt diese Bauernhofromantik.

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  3. Morgen (6.2.) bringen wir einen eher nachdenklich machenden Artikel zum Thema „Bauernregeln“. Könnte für die Leser auch interessant sein.

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    • Habe ich gerade gelesen: „Die Regierungs-Kampagne…“ und auch das tolle Video von Elke bei „Bauernregeln und der Karneval“.

      Euch Bauern geht es wie den Jägern und Sportschützen, Anglern, Zirkusleuten, Zoos, Privattierhaltern und den meisten kleinen Selbstständigen: Minister und Politiker und Staatssekretäre hören den Betroffenen nicht mehr zu, sind nicht bereit, sich Wissen anzueignen, sondern agieren nur noch im Sinne der lautesten Schreihälse – „humanistischen“ NGOs und ideologisierten Medien.

      In meinem Fakten-Check zu Hendricks „Gesunde Ernährung“ sieht man das in Bezug auf euer Thema. Die beiden Glyphosat-Skandale waren Fake News – vom BfR widerlegt. Doch werden wegen solcher Fake News und irrationalen Risiken, Gesetze gemacht. Die EU verbietet z.B. Buntstifte, weil – falls Kinder 18 Stifte im Jahr aufessen würden – dies zu gesundheitlichen Schäden kommen könnte.

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  4. Kann die ganze Aufregung nicht verstehen. Es stimmt doch, keine Blume mehr auf den Wiesen,keiner-
    lei Schmetterlinge,keine Heuhüpfer, Vögel sind teilweise Raritäten. Betroffene Hunde bellen be-
    kanntlich am Lautesten. Daß der Getreidepreis zu niedrig ist stimmt,aber wenn dieser z.B. 40€ pro
    Dz betragen würde, keiner der Landwirte würde seine Produktion zurückfahren, sondern noch die letzte Wiese umpflügen um seine Produktion zu steigern. Die niedrigen Preise Ihrer Produkte haben sich die Bauern grösstenteils selbst zuzuschreiben. Daran ist mit Sicherheit nicht der Verbraucher schuld.

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