Waffenhandel vs. Waffenschieber

Heute habe ich mich über einen Journalisten geärgert und gefreut – und das in einem Artikel.

Zwar war dem professionellen Waffenhändler schon vor 13 Jahren die Lizenz weggenommen worden. Es sei damals zu Unregelmäßigkeiten gekommen, sagt Wilhelm Paessens vom Zollfahndungsamt Essen. Aber der Mann bediente die Kunden illegal „unter Ausnutzung der gültigen Handelsgenehmigung eines Freundes“.  (WAZ vom 21. April 2015)

Wie bitte kann man professioneller Waffenhändler sein, wenn man gar keine Handelslizenz besitzt und nicht mal ein Ladengeschäft hat?

Liebe Journalisten: ohne Lizenz ist man ein Waffen-SCHIEBER oder Waffen-SCHMUGGLER, aber kein professioneller Händler.

Wir sind professionelle Händler: wir besitzen eine Lizenz, ein offenes Ladengeschäft, eine eigene Website, mehrere Angestellte, haben eine GmbH, zahlen Körperschafts-, Gewerbe-, Umsatz- und Lohnsteuer, führen ein von der Polizei kontrolliertes Waffenhandelsbuch und melden seit 2003 jeden Verkauf an die Waffenbehörden. Das ist professionell – nicht das, was dieser Mann gemacht hat….

Aber ich bedanke für mich für den Schlussabsatz der WAZ:

Wieso haben die lokalen Ämter im Kreis Unna, seit neuestem auch das Nationale Waffenregister beim Bundesverwaltungsamt den offenbar über Jahre hinweg schon mengenmäßig außergewöhnlichen illegalen Handel nicht bemerkt? (WAZ vom 21. April 2015)

Meine Meinung zum Nationalen Waffenregister findet man hier im Blog: teuer, umständlich und kein Sicherheitsgewinn. Dieser Vorfall hier bestätigt meine Ansicht.

Gewerkschaft der Polizei sagt, das Nationale Waffenregister ist ein Schuß in den Ofen

Welch’ eine Erkenntnis. Hätten nämlich die für das NWR zuständigen, verantwortlichen Behörden und die Firmen, die das Projekt durchgeführt haben, sauber gearbeitet, dann hätten sie das wissen können/müssen. Die Projektierung ging an den tatsächlichen Erfordernissen weit vorbei, entsprechend fällt die Evaluation aus.

Bei lawgunsandfreedom bitte weiterlesen: KLICK

Update 03.09.2013:

Die Ausgabe 09/2013 der GdP ist jetzt online einsehbar. Der Artikel steht auf Seite 12-14

Einen schönen Kommentar findet man auf dem Blog der GRA, wo ich auch kommentiert habe: Polizeigewerkschaft übt scharfe Kritik am Nationalen Waffenregister (NWR)

NWR: Sicherheitsgewinn oder Geldverschwendung?

Bisher wurden die privaten legalen Waffen in 551 Behörden dezentral erfasst. 15 Behörden arbeiteten noch mit Karteikarten. Die anderen 98% der Behörden nutzten unterschiedliche EDV-Systeme. Die Behörden waren nicht miteinander vernetzt.

Politiker und Polizei halten das Nationale Waffenregister (NWR) für einen Sicherheitsgewinn

Ich habe mir die Mühe gemacht, die Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und übe Kritik in Bezug auf Datensicherheit und Effizienz.

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