Die aktuellsten Nachrichten bezüglich Waffenrecht findet man auf der Facebook-Seite der German-Rifle-Association.
Da wir jedoch nicht jedem zumuten wollen, sich bei dem sozialen Netz anzumelden, gibt es seit Ende Juli die Wochenrückblicke mit allen Meldungen. Ich werde versuchen, diese monatlich hier zu listen.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Eine neue Statistik über Amokläufe in Deutschland könnte eine Debatte über die Verschärfung des Waffenrechts in Gang setzen. Nach Angaben der Bundesregierung sind bei den sieben Amokläufen seit 2002 in der Mehrzahl amtlich registrierte Waffen benutzt worden, die überwiegend legal im Besitz der Täter waren. Bei den Taten … waren insgesamt 51 Menschen ums Leben gekommen.
Die Grünen im Bundestag … zeigten sich alarmiert und forderten eine Gesetzesverschärfung. … „Die Munition muss mit klar geregelten Zugangsbestimmungen an einem anderen Ort gelagert werden“, sagte Mihalic. Die öffentliche Sicherheit müsse absoluten Vorrang haben. (dts Nachrichtenagentur vom 01.08.2014)
Bei Überprüfung der Statistik erweisen sich diese Aussagen als falsch
Frage 22 der GRÜNEN: Wie viele registrierte und wie viele illegale Schusswaffen wurden bei Amokläufen in Deutschland mit Schusswaffeneinsatz seit dem Jahr 2000 nach Kenntnis der Bundesregierung von den Tätern verwandt?
Antwort der Bundesregierung:
Es existiert kein einheitliches Verständnis des Begriffs „Amoklauf“. [..] Eine systematische Auswertung der gemeldeten Fälle im Sinne der Fragestellung ist daher nicht möglich. Die in Betracht kommenden Taten stellen phänomenologisch Einzelfälle dar. Vor diesem Hintergrund konnten beispielsweise die in der Öffentlichkeit als Amokläufe bekannt gewordenen Fälle recherchiert und zu diesen wiederum Aussagen im Sinne der Fragestellung getroffen werden. Die nachfolgende Aufzählung erhebt vor diesem Hintergrund keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Ich habe die Woche einen interessanten Artikel von Stefan Blankertz gelesen, der sich hier in meinem Bloginformiert hat. Blankertz ist ein bekannter libertärer Autor, u.a. schreibt er regelmäßig bei der Monatszeitschrift eigentümlich frei
Wer will Friedhofsruhe?
Ich selbst besitze keine Waffe, bin nicht zum Schusswaffengebrauch ausgebildet, habe nie eine echte Waffe gebraucht und wünsche mir, weder mit Waffengewalt konfrontiert zu werden noch jemals in die Verlegenheit zu kommen, eine Waffe einzusetzen. Wenn ich die Wahl habe, entscheide ich mich für eine community ohne Waffen, würde meine Wahl jedoch nie anderen aufzwingen wollen, denn das ist ohne Gewalt – indirekt ausgeführt über den Staat – nicht zu bewerkstelligen. Die Einsicht, dass hinter jedem staatlichen Verbot zumindest die Drohung mit Waffengewalt steht, mag verloren gegangen sein. Sie wieder zugewinnen ist der erste Schritt hin auf Verantwortung und eine friedliche Gesellschaft.
[..] »Armut, Arbeitslosigkeit und Drogen haben großen Einfluss auf Gewaltdelikte mit Schusswaffen, Waffengesetze werden jedoch von Kriminellen ignoriert«, fasst Katja Triebel die Forschungsergebnisse zusammen.
Es ist ein Zeichen des Misstrauens, wenn der Staat davon ausgeht, dass ein mitgeführtes Messer, Baseballschläger, Teleskopschlagstock o.ä. zum Angriff und nicht zur Verteidigung geführt wird.
Es ist ein Zeichen des Misstrauens, wenn der Staat davon ausgeht, dass ein registrierter Waffenbesitzer seine transportierten Waffen als Bedrohung einsetzen könnte und deshalb die 3-Sekunden-Regel eingeführt hat.
Es ist ein Zeichen des Misstrauens, wenn der Staat davon ausgeht, er könne seine Bürger bei unangemeldeten Hauskontrollen „in flagranti“ ertappen.
Und es gibt KEINE Beweise, dass dieses Misstrauen berechtigt ist.
Gun Ownership (legal and illegal guns) by Small Arms Survey, Yearbook 2007 Homicides by the U.N. office on Drugs and Crime (circa 2007)
Die ZEIT hat sich die Mühe gemacht, die registrierte Waffenbesitzdichte Deutschlands bildlich darzustellen und die Todesfälle mit registrierten Schusswaffen kenntlich zu machen.
Autor WOLF WIEDMANN-SCHMIDT: Bedenklich stimmt, dass es in Regionen, in denen es viele registrierte Waffen gibt, auch gehäuft zu Todesfällen durch diese zu kommen scheint. Dies wird auch durch eine gerade erschienene internationale Vergleichsstudie gestützt: mehr Waffen, mehr Tote.
Ich weiss ja nicht, welche „Kapazitäten“ der Autor interviewt hat. Mir liegt keine einzige Studie vor, die diese These stützt. Auch kann ich diese Relation nicht an seiner selbst erstellten Karte erkennen und auch nicht im weltweiten Vergleich zwischen Gun Ownership (Waffenbesitzdichte) und Homicides (Mordraten) – siehe Bild.
2012 hat der Filmemacher Thomas Lauterbach aus Stuttgart eine Dokumentation über die Folgen vom Amoklauf in Winnenden gedreht. Waltraud Tschirner beschreibt auf Deutschlandradio Kultur, wie Lauterbach an diesen Film herangegangen ist und was sie selber von dem Film hält.
„Also, man kommt natürlich in jeden Film mit seinen eigenen Vorurteilen, seinen eigenen Gedanken und auch seiner eigenen Haltung an einen Ort. Und dieser Ort macht was mit einem. Und diese Hilflosigkeit, die ich in mir selbst gespürt habe, aber auch in den Menschen gespürt habe, weil kein Mensch – sowohl auf der Waffenseite als auch auf der Elternseite, auf politischer Seite, auf wissenschaftlicher Seite – ist auf so etwas vorbereitet. Jeder muss erst mal einen Weg, einen Umgang damit finden, der ganz individuell ist und ganz unterschiedlich.“
Als Zuschauer geht man am Ende sehr nachdenklich und aufgewühlt aus dem Saal und diskutiert oder grübelt.
Nachdem wir im Juli den Leitfaden der Antiwaffen-Lobbyauf Englisch gelesen hatten, habe ich mit an Ron Fungun gewendet, mit der Bitte, so etwas auf Deutsch und für die Waffenlobby zu schreiben. Er hat sofort Ja gesagt.
Diese 56-seitige, m.E. sehr, sehr gute Werk hat er dazu erarbeitet. Ich habe es zweimal Korrektur gelesen und finde, das kann sich sehen lassen und eignet sich sehr zum Verteilen.
Gary Mauser, PhD, ist Professor Erimitus in Business Administration und im Institute for Canadian Urban Research Studies an der Simon Fraser University.
Da die 46–Seiten-Studie auf Englisch ist und einen gravierenden Fehler bzgl. Luxemburg enthält, habe ich mir letztes Wochenende die Mühe gemacht, deren Kurzfassung, die vom Co-Autor Prof. Gary Mauser im Fraser Institut publiziert wurde, zu übersetzen: „Some International Evidence on Gun Bans and Murder Rates„.
Der Generalstaatsanwalt von Ontario hat vor kurzem behauptet, dass der private Schusswaffenbesitz zu einem Anstieg der Mordrate beiträgt und forderte deshalb ein Verbot von Kurzwaffen (Kari, 2007).
Diese Behauptung lässt sich jedoch anhand der internationalen kriminologischen Forschungen nicht belegen. Die Forschungen zeigen, dass Staaten mit vielen zivilen Schusswaffen – auch mit Kurzwaffen- keine höheren Mordraten aufweisen als Staaten mit geringem Privatwaffenbesitz.
Die gesamte Übersetzung mit Tabellen bzgl. Waffenbesitzdichte und Mordraten in euorpäischen Ländern, sowie aus den USA, Kanada und Mexiko, findet man hier auf http://www.legalwaffenbesitzer.de
Update 17.09.2015: Der Link ist jetzt auf der neuen Seite: hier
Als die Einheiten der Nationalgarde versuchten, die vor kurzem verboten Angriffswaffen zu konfiszieren, wurden sie durch Elemente einer paramilitärischen, extremistischen Fraktion überfallen.
Militär-und Strafverfolgungsbehörden schätzen, dass 72 getötet und mehr als 200 verletzt wurden, bevor sich die Regierungstruppen gezwungen sahen, sich zurückzuziehen.
Wie wirkt sich Waffenbesitz zu Hause aus (Selbstmord, Verteidigung)?
Führt die Verringerung von illegalen Waffen zu weniger Waffengewalt?
Können mehr Auflagen (analog zur deutschen Zuverlässigkeitsprüfung) Waffengewalt minimieren?
Können verpflichtende Sicherheitskurse die Verletzungsgefahr verringern?
Möglicher Nutzen von technischen Sicherheitmaßnahmen (Abzugsschloss, Aufbewahrung im Safe, Smart Guns etc.)
Beeinflussung der Waffengewalt durch Videospiele und anderer Medien
Ein Lichtblick an der Studie ist, dass Prof. Dr. Gary Kleck im Komitee sitzt. Aber er wird es sicherlich schwer haben. Viele Wissenschaftler denken immer noch so, wie er selber in den 70er Jahren, bevor er sich in das Thema vertieft hatte