Ende des Mittelstands

Der STERN titelt: Vermögensschock: Die Deutschen sind die armen Würstchen der EU

Der Welt-Reichtums-Report zeigt, wie arm die meisten Deutschen wirklich sind. Von den Ländern der alten EU liegt nur Portugal hinter Deutschland. In den meisten Ländern besitzen die Bürger mehr als doppelt so viel Vermögen wie hierzulande.

Erstaunlich allerdings, dass Franzosen (120.000) und Italiener (125.000) mehr als doppelt so reich wie die Deutschen sind. Lichtenstein (168.000) und Schweiz (229.000) bilden erwartungsgemäß die Spitze. In den alten Ländern der EU liegt nur Portugal (38.000) hinter Deutschland (47.000 Dollar).

Stern vom 9. Dezember 2017

Diesmal hat der Stern statt sich auf die Kernaussagen des Global Wealth Report des Credit Suisse Research Institute’s zu verlassen, die Daten angeschaut und zwischen Durchschnittswert und Median unterschieden.

Danach ist das Vermögen in der Schweiz und sogar im armen Portugal wesentlich gerechter verteilt als in den USA oder bei uns. Hier die Zahlen aus Tabelle 6.1: Durchschnitt, Median und Anteil des Medians am Durchschnittswert, sortiert nach Median.

Schweiz: 537,599  – 229,059 -> 42%
Belgien: 278,139 – 161,589 -> 58%
Italien: 223,572 – 124,636 -> 55%
Frankreich: 263,399 – 119,720 -> 45%
Niederlande: 204,045 – 94,373 ->  46%
Dänemark: 281,542 – 87,231 -> 30%
Österreich: 221,456 – 57,534  -> 26%
USA: 388,585 – 55,876 -> 14%
Deutschland:  203,946 – 47,091  -> 23%
Schweden: 260,667 – 45,235 -> 17%
Portugal: 89,437 – 38,242 -> 42%
Tschechische Republik: 51,472 – 23,083 -> 45%

Der Stern liefert auch die Begründung: viele Mieter und immer geringere Renten machen die Deutschen arm.

Mieter

Der Hauptunterschied im Vermögensaufbau ist das geringe Immobilienvermögen der Privathaushalte. In Deutschland gehören die Immobilien meist den Reichen beziehungsweise ihren Firmen, die normale Bevölkerung wohnt zur Miete. Leider verfügen die Deutschen auch nicht über entsprechend höheres Geldvermögen um die geringen Immobilienwerte ausgleichen zu können.

Renten

Ernüchternd wirkt der Blick nach Österreich. Auch in der Alpenrepublik ist das Medianvermögen 11.000 Dollar höher als in Deutschland. Das Rentensystem wird dort ebenfalls mit einer Generationen-Umlage finanziert, die zu erwartenden Rentenleistungen sind in Österreich allerdings deutlich höher als in Deutschland.

Update 13.12.17: Staat bereichert sich an Renten schreibt der Focus:

Der rentenpolitische Sprecher der Linken-Bundestagsfraktion äußerte deutliche Kritik: „Es ist ein Skandal, dass wir jetzt den Punkt erreichen, an dem Renten unterhalb der Armutschwelle besteuert werden“ (9000 Euro für Alleinstehende sowie bei 18.000 Euro für Paare).

Seit 2005 gilt die sogenannte nachgelagerte Rentenbesteuerung. Welcher Anteil der Rente besteuert wird, hängt vom Jahr des Rentenbeginns ab. Bei Rentnern, die 2005 oder vorher in Rente gegangen sind, sind 50 Prozent der Altersbezüge steuerpflichtig. Bei Neurentnern des Jahres 2018 bleiben nur noch 24 Prozent steuerfrei. Ab 2040 werden die gesetzlichen Renten dann komplett besteuert.

Der Autor Gernot Kramper verweist auf seinen Artikel, der genau vor einem Jahr erschienen ist: Ende des Mittelstands – den Jungen geht es schlechter als ihren Eltern

Der Zuwachs des Realwachstums kommt in den letzten Jahren im Wesentlichen einer kleinen Elite zu gute. Und nicht zuletzt belastet die zunehmende Verschuldung junger Leute durch die enormen Studienkosten ihre Lebensaussichten. Der klassische Aufstiegsmotor „Studium“ hat damit an Kraft verloren.

Er verweist auf die McKinsey-Studie, die die Haushaltseinkommen in 25 Industriestaaten untersucht hatte.

Das Ergebnis ist schockierend: Zwei Drittel müssen mit einem realen Nullwachstum oder einem schrumpfenden Budget zurechtkommen. Der länderübergreifende Megatrend heißt Verarmung.

Für die normale Bevölkerung geht es bergab. Nur die Eliten können ihre Position halten beziehungsweise sogar verbessern.

Verschärfungen im Arbeitsmarkt

In den meisten Ländern hat es hier Entwicklungen gegeben, die die Einkommen der Arbeitnehmer belasten. In Deutschland wären etwa die Zunahme von Zeitarbeit und befristeten Vertragsverhältnissen zu nennen.

Namentlich in der Studie wurde eine deutsche Besonderheit aufgeführt: Teilzeitkräfte, die auf Abruf arbeiten müssen. Das sieht so aus: Die Betroffenen müssen wegen drohender Hartz-IV-Sanktionen eine meist schlecht bezahlte Teilzeitstelle annehmen. Für den 15-Stunden-Job müssen sie sich aber täglich auf Abruf für die gesamte Ladenöffnungszeit bereithalten. Sie haben also keine Chance, mit weiteren Tätigkeiten das Einkommen aufzubessern.

Nullzinsen

Auf diese wichtige Steuerungspolitik der EU wird leider nicht verwiesen. Wer seine Alterssicherung ausschließlich oder zusätzlich durch Lebensversicherungen und ähnlichem aufgebaut hat, verliert durch die Nullzinspolitik der EZB täglich Geld, auch steigen die Immobilienpreise.

ZEIT berichtete im Mai 2017:

Nullzinspolitik kostet deutsche Sparer 436 Milliarden Euro

Laut den Berechnungen entgingen den Deutschen in den Jahren 2010 bis 2016 Zinseinnahmen in Höhe von 344 Milliarden Euro, schreibt die FAS. In diesem Jahr würden nach Schätzungen der DZ Bank noch einmal 92 Milliarden Euro hinzukommen. Die insgesamt 436 Milliarden Euro umgelegt auf die Deutschen machen im Durchschnitt 5.317 Euro je Bundesbürger.

Die WI-WO berichtete im März 2016:

Zudem treiben die niedrigen Zinsen die Anleger in immer risikoreichere und spekulativere Vermögensklassen. In Deutschland verzeichnen die Immobilienpreise bereits mehrjährige Höchststände, dasselbe gilt für Betriebsvermögen, Anleihekurse und Sammlergegenstände wie Gemälde und Oldtimer. Platzen diese Blasen, droht die Wirtschaft in die nächste Krise zu stürzen.

Das IW Köln untersuchte die Nullzinspolitik 2015:

Es zeigt sich, dass weniger die boomenden Aktienkurse und Immobilienpreise, sondern die niedrigen Zinsen auf Spareinlagen und Krediten eine umverteilende Wirkung hatten.

So zeigt sich bei jungen Haushalten, die eine Immobilie über eine Hypothek finanzieren und die über wenige Spareinlagen verfügen, dass die Schuldendiensterleichterung den Verlust an Zinserträgen überkompensiert. Bei den älteren Haushalten überwiegt jedoch der Verlust an Zinserträgen, da diese demografische Gruppe tendenziell über einen hohen Anteil an Spareinlagen und nur geringe Schulden verfügt. Auch wenn sich keine Zunahme an Ungleichheit zeigt, so hat ein länger anhaltendes Niedrigzinsumfeld negative Auswirkungen für die Altersvorsorge. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Haushalte hohe Anteile an verzinslichen Spareinlagen halten und nur einen geringen Aktienanteil aufweisen.

Update Mai 2019: FOCUS berichtet 2019:

Die vollkommen irrsinnige Politik der Europäischen Notenbank hält einerseits faktisch bankrotte Staaten und Zombieunternehmen wie italienische Banken am Leben und sorgt andererseits für eine gigantische Immobilienblase in Deutschland. Sie hat mit dafür gesorgt, dass Wohnen zum Luxusgut geworden ist. Obendrein werden noch immer Sparer dank der historisch einmaligen Nullzinsphase enteignet und der europäische Bankensektor vollkommen zerstört.

Wie arm sind die Deutschen?

Ein Vergleich der Einkommen kann jedoch nicht für Armut herangezogen werden. Man kann im Verhältnis zu einem anderen Land viel verdienen und ist dennoch arm.

Als depriviert (arm) gilt, wer sich aus finanziellen Gründen mindestens vier von neun Grundbedürfnissen nicht erfüllen kann:

  1. die Miete zahlen,
  2. die Wohnung heizen,
  3. unerwartete Ausgaben finanzieren,
  4. jeden zweiten Tag Fleisch, Fisch oder eine gleichwertige Mahlzeit essen,
  5. eine Woche Urlaub pro Jahr machen sowie
  6. ein Auto,
  7. einen Farbfernseher,
  8. eine Waschmaschine und
  9. ein Telefon besitzen.

Nach dieser Definition liegt Deutschland knapp über dem EU-Mittelwert:

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Quelle: IWD: Armut in Europa

Das IWD berichtet weiter: Der Wohlstand in den 28 EU-Mitgliedsstaaten unterscheidet sich erheblich: So ist die Armutsgefährdung in Bulgarien und Rumänien doppelt so hoch wie in Deutschland (Grafik).

Obwohl Tschechien nicht zu den reichen EU-Ländern zählt, ist dort die Gefahr, in Armut leben zu müssen, am niedrigsten.

Das liegt vor allem daran, dass es relativ wenige Menschen mit – nach Landesmaßstab – sehr niedrigen Einkommen gibt.

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Quelle: IWD – Armutsgefährdung 2017

Armut innerhalb Deutschlands

Der Spiegel berichtete im Sommer 2017:

Armutsquoten nach Migrationshintergrund

Die sozialen Unterschiede zwischen Menschen mit und Menschen ohne Migrationshintergrund haben 2016 zugenommen. Unter Einheimischen sank die Armut laut den jüngsten Daten aus dem Mikrozensus von 12,5 Prozent im Jahr 2015 auf 12,1 Prozent. Unter Menschen mit Migrationshintergrund wuchs sie um 0,4 Prozentpunkte und liegt nun bei 28,1 Prozent.

Eine Auswertung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung kommt zu dem Ergebnis, dass dieser Unterschied vor allem auf die Zuwanderung von Flüchtlingen in den letzten Jahren zurückzuführen sei. Die jüngst Zugewanderten leben demnach mehrheitlich unter der Armutsgrenze.

Die Altersarmut nimmt zu – in allen Gruppen

Laut der Auswertung des WSI setzte sich im vergangenen Jahr ein weiterer langjähriger Trend fort: Immer mehr ältere Menschen leben in Armut: 14,8 Prozent aller Menschen im Alter von 65 Jahren und mehr lebten 2016 unter der Armutsgrenze.

Spitzensteuersatz für Normalverdiener

Wie der Stern richtig interpretierte, haben die Deutschen trotz geringem Wohneigentum keine finanziellen Reserven. Das liegt u.a. daran, dass die Steuerspirale seit Merkel ständig steigt:

Facharbeiter werden heute besteuert wie früher Topmanager: Bereits ab einem Einkommen von 53.666 Euro greift in Deutschland derzeit der Spitzensteuersatz von 42 Prozent. 1960 lag der Spitzensteuersatz zwar bei 53 Prozent, aber dieser griff auch nur bei Leuten, die das 18-Fache verdient hatten. Heute reicht schon das 1,5-Fache.

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Quelle: INSM Fakten zur Einkommenssteuer 2017

2010 brachten Lohnsteuer und veranlagte Einkommensteuer, die etwa von Selbstständigen gezahlt wird, noch 159 Milliarden Euro ein. 2016 waren es bereits 239 Milliarden Euro.

Das starke Wachstum der Staatseinnahmen liegt unter anderem an einer höheren Erwerbstätigenzahl. Aber auch die durchschnittliche Steuerlast stieg an – stärker als die Lohnzuwächse. Grund hierfür ist das progressive Steuersystem, in dem die Steuern stärker als der Lohn steigen.

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Quelle: INSM Fakten zur Einkommenssteuer 2017

Mein Fazit: Gut gemeint – aber schlecht gemacht

Der Staat glaubt, dass er die Armut nur durch Migration lösen könne, weil unsere Gesellschaft immer älter wird und uns die Arbeitskräfte aufgrund der wenigen Geburten ausgehen. Deswegen wurde die Zuwanderung so gepriesen.

Nur hat unsere Politik die Zuwanderung falsch umgesetzt. Es kommen nicht diejenigen, die den Arbeitsmarkt stützen – wie in Kanada und Australien-, sondern diejenigen, die die Sozialsysteme belasten. Die, die jetzt neu dazu gekommen sind, lassen sich nur schwer in den Arbeitsmarkt integrieren. Sie vergrößern die Armut statt sie zu verringern. Jetzt wird gegengesteuert mit Unsummen an Bildungsmaßnahmen (Deutschkurse, Praktika, Ausbildungsverträgen), die aber häufig abgebrochen werden.

Gleichzeitig wurden die Steuern, erhöht, die Renten gedrückt, die Ausgaben für Bildung heruntergefahren, die Ansprüche für höher Gebildete (Zulassung zum Hochschulstudium) gesenkt (beides schlecht für den Arbeitsmarkt), die Zinsen auf fast Null gesenkt (gut für die Staatsverschuldung, schlecht für die Alterssicherung), die Anschaffung von Wohneigentum verschlechtert (Wegfall Förderung, erhöhte Bauauflagen), die Strompreise erhöht und generell die Wirtschaft mit immer neuen EU-Auflagen behindert, die bei Nichtbeachtung zu Abmahnungen oder heftigen Bußgelder führen, wenn nicht gar zur Betriebsschließung.

Und die Armut wird weiter wachsen….

Die jungen Leute, die es schaffen, verlassen Deutschland in Richtung Schweiz, USA, Kanada,Neuseeland und Australien. Und die, die bleiben, verarmen mittels Umverteilung immer mehr.

Die Eliten werden nach Panama und Paradies andere Schlupflöcher finden oder ebenfalls das Land verlassen. Im Jahr 2016 verließen 4000 Millionäre Deutschland, im Vorjahr waren es 1000, in den vorherigen Jahren lag die Zahl im dreistelligen Bereich.

15 Gedanken zu “Ende des Mittelstands

  1. Wer sich über Median und Durchschnitt informieren will, der wird hier fündig: https://de.statista.com/statistik/lexikon/definition/158/statistik_fuer_anfaenger_mittelwert_durchschnitt_und_streuung/

    Das Fazit lautet: „Der Staat glaubt, dass er die Armut nur durch Migration lösen könne, weil unsere Gesellschaft immer älter wird und uns die Arbeitskräfte aufgrund der wenigen Geburten ausgehen. Deswegen wurde die Zuwanderung so gepriesen.“

    Ich bin da anderer Meinung. Man sieht seit vielen Jahren, daß bei der Alterspyramide die Basis schwindet. Warum hat man dann die Familienpolitik nicht drastisch geändert? Unter anderem war dafür angeblich nie genug Geld in de Staatskasse. Eigenartig ist doch, daß jetzt plötzlich Milliarden und Abermilliarden da sind,um völlig fremde Menschen durchzufüttern, die her nie etwas in die Kassen eingezahlt haben und von denen viele auch nie einzahlen werden. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

    Ich persönlich verstehe nicht, daß die Deutschen sich diese geradezu historische Ausplünderung gefallen lassen:
    Sie zahlen die höchsten Steuern der Welt.
    Sie nehmen es hin, daß sie keine Zinsen mehr bekommen und verzichten dadurch auf 436 Milliarden Euro (s.o.)
    Sie akzeptieren Schuldenberge zur Eurorettung in Billionenhöhe (EFSF, ESM, Target2 usw.)
    Sie schauen weg, wenn Schäuble Steueroasen in Luxemburg und anderswo toleriert, wodurch internationale Großkonzerne in Deutschland fast keine Steuern mehr zahlen. Schaden in den letzten 10 Jahren: geschätzte 2 Billionen (!) Euro
    Ohne zu murren zahlen sie ihre Zwangsbeiträge zur Kranken- und Rentenversicherung obwohl das Leistungsniveau erbärmlich ist. Die meisten begreifen nicht einmal, das der sog. Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung in Wirklichkeit zu ihrem Bruttogehalt gehört und der Arbeitgeber dies lediglich in seinem Namen überweist. So wird verschleiert, wie teuer Kranken- und Rentenversicherung wirklich sind.
    Sie zahlen brav ihre GEZ-Steuer usw.
    Die Liste kam mann sicher noch deutlich erweitern. Ich habe nur einmal das aufgeschrieben, was mir spontan eingefallen ist.

    Ich begreife nicht, warum die Menschen sich das immer noch bieten lassen. Wenn ich mir das Wahlergebnis zur BT-Wahl 2017 ansehe, dann haben auch nur 12,5% den Intelligenztest bestanden. Vielleicht ist das eine Erklärung.

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    • @Schmied von Kochel

      Ich sehe Aussagen denen ich zustimmen kann und andere die ich voll ablehnen muss. Aber der Verweis auf den Intelligenztest von 12,6% ist ein Schuss, der nach hinten losgeht. Das sind Unzufriedene die sich über das ganze politische Spektrum, inklusive der Radikalen auf beiden Enden, erstrecken. Sollte dieser Haufen jemals in die Lage kommen, dass sie sich auf irgendeinen konkreten Schritt einigen müssen wird offensichtlich, dass da außer Lärm nur heiße Luft ist.

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      • @hubertdaubmeier

        Sie können gerne konkret werden, wo sie zustimmen, wo Sie ablehnen und vor allem warum.
        Ein Teil der AfD-Wähler repräsentiert die Unzufriedenen quer durch die Parteienlandschaft, da mögen Sie durchaus richtig liegen. Ich persönlich gehe aber davon aus, daß ein erheblicher Teil der AfD-Wähler das Spiel der Mächtigen durchschaut hat und deshalb fürchten die Altparteien die AfD wie der Teufel das Weihwasser.
        Hier können Sie z.B. die tagesaktuellen Target2-Salden bei der Bundesbank einsehen. Gegenwärtig sind es 855 Milliarden Euro. Das sind quasi die Exportkredite für die deutsche Wirtschaft nach Griechenland, Spanien usw. mit vollem Risiko für die deutschen Steuerzahler.
        AfD-Wähler können mit solchen Fakten etwas anfangen, ganz im Gegenteil zu den Wählern anderer Parteien.

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    • Zum ersten Link: die absolute Betrag des Einkommens wird durch die absoluten Kosten der Lebenshaltung verringert. Was hilft es, wenn ich heute 3000 statt – wie in den 60 Jahren – 300 Euro verdiene, wenn heute 70% statt 50% Abgaben zu leisten sind, die Kapitalversicherungen mit 19% versteuert sind, die Mietwohnung mit Nebenkosten 1300 Euro statt 100 Euro kostet und man in den 60er Jahren mit 300 Euro finanzkräftig genug für ein Eigenheim war, heutzutage jedoch nicht mehr.

      Zum zweiten Link: ja, man kann heute sehr gut von ALG II leben. Deswegen sind ja auch einige Transferbezieher an einem Arbeitsplatz nur solange interessiert, wie sie diesen benötigen, um wieder in den Bezug der Transferleistung zu kommen. Sehr oft bekommt man mit, dass frisch angelernte Arbeitnehmer nach 6 oder 9 Monaten freiwillig aus dem Betrieb ausscheiden, weil sie wieder Anrecht auf Transferbezüge haben.

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  2. Die meisten Informationen sind nichts neues und bereits 10 Jahre alt.

    Die meisten Deutschen leben in einer Realität und können nur noch einen Lebensstil halten der sich nur auf dem Papier von der in Osteuropa entscheidet, allerdings das bei fast doppelter Wirtschaftsleistung.

    Die Flüchtlinge sind natürlich „gut“ für das Wachstum, Deutschland hat trotz all der Probleme im Vergleich zu anderen Staaten eine relativ hohe Sparrate, da man die Leute nicht zum kaufen zwingen kann, holt man sich halt neue Konsumenten und lässt den Staat, also die Steuerzahler noch den Konsum der Neuankömmlinge finanzieren. Plötzlich sind 2 Millionen neue Menschen da die fressen, saufen, Handys kaufen und tlw sogar Klopapier verbrauchen. Tolle Sache.

    Was fehlt ist die Info das es real nur 15 Mio Nettosteuerzahler in Deutschland gibt, das heißt ein Großteil der Menschen erwirtschaftet schon lange überhaupt nichts mehr.

    Das alles ist nichts neues wie gesagt, und wird natürlich langfristige Folgen haben,

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    • @HubertDaubmeier

      Ich möchte mich auf einen Kommentar zu Link 1 beschränken: Hier wird lediglich mit Nominaleinkommen argumentiert. Das Nominaleinkommen sagt rein gar nichts aus über die Kaufkraft. In den 1960ern waren die Einkommen nominal gemessen natürlich deutlich geringer als heute, aber ihre Kaufkraft deutlich höher. Damals konnte in der Regel ein Facharbeiter eine Familie (4 Köpfe) ernähren. Das ist heute undenkbar. Heute müssen die Frauen fast immer ebenfalls in die Arbeit, damit die Familie einen durchschnittlichen Lebensstandard aufrecht erhalten kann. Wenn die Frau aber mitarbeiten MUSS, also gar keine Wahl mehr hat, dann ist bei mir eine solche Familie bereits verarmt. Die meisten deutschen Männer mit anständigem Beruf schaffen es nicht mehr, mit ihrem Einkommen eine Familie durchzubringen. Das kann man überall beobachten und das ist ein Armutszeugnis. 1968 lag z.B. die Mehrwertsteuer gerade einmal bei 10%. Das waren noch Zeiten!

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      • Und wer oder was sagt Ihnen, dass ein Facharbeiter heute keine Familie mit 4 Köpfen ernähren könnte?

        Die Tatsache, dass die neue Mode von der Frauen ein ununterbrochene Berufskarriere verlangt taugt schwerlich aus Ausrede, dass es sonst nicht reichen würde. Ich kenne mehr als eine junge Familie, wo der Haupternährer einem Handwerksberuf nachgeht und die Frau sich um die Kinder kümmert und vielleicht zwischendurch irgendwo aushilft. Aber das haben unsere Eltern auch schon so gemacht.

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  3. „Und wer oder was sagt Ihnen, dass ein Facharbeiter heute keine Familie mit 4 Köpfen ernähren könnte?“

    Es ist natürlich eine Sache des Anspruchsdenkens, das man den Deutschen anerzogen hat. Frauen wollen ja gar keine Kinder mehr sondern „karriere“ machen, mit 35 kommt einem dann vielleicht doch mal die Idee… Und der Rest will sich alles nicht festlegen und einschränken, vor allem ist das ganze für Männer eine gewaltiges Risiko und einseitige Belastung das die Existenz kosten kann, wenn Frauen suggeriert wird das alles wichtiger als ihre Kinder sind bis sie es glauben.

    Diese Verwahrlosung ist eine gewünschte Agenda.

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    • Mag sein, dass diese „Verwahrlosung eine gewünschte Agenda“ ist. Es wird nur schwierig, die üblichen Verdächtigen dafür verantwortlich zu machen. Also „die da oben“, die Banker, Manager, Politiker, Lobbyisten, Spekulanten, unddieganzeLitanei mehr. Wenn man dann anerkennt, dass das alles Leute sind, die ihren Job machen, die was gelernt haben und fleißig sind – wem kann man dann den Sündenbock noch zuschieben?

      Nur zur Erinnerung: wir haben gegen Globalisierung zu sein, aber niemand kauft bei Aldi, Lidl und co ein. Die Amis werden verdammt, aber komischerweise kauf niemand ein Apple oder Google Smartphone. Ein jeder Arbeitnehmer ist nur Opfer von skrupellosen Manager und niemand arbeitet hierzulande schwarz oder stellt Pfleger aus Rumänien, etc ein. Auch hier ist wieder die Litanei der Scheinheiligen endlos lang. Was soll mir das sagen (außer die AfD hat den Stein der Weisen gefunden – was ich nicht glaube)?

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      • Warum kaufen denn so viele Menschen bei Aldi/Lidl?
        Weil sie sich den Einkauf im Fachhandel gar nicht leisten können. Die Durchschnittsrente in D beträgt 850 Euro. Etwa 20 bis 25 % der Menschen leben von Mindestlohn. Dazu kommen all die ALG2-Menschen. Das bedeutet, daß geschätzte mehr als 40% der Bevölkerung in D kaum Kaufkraft haben.
        Und was ist in der Regel der Hauptauslöser für Schwarzarbeit? Zu hohe Steuern und Abgaben (s.o.)! Wer von seinem Netto leben kann, der muß nicht einer Schwarzarbeit nachgehen. Ein Pfleger aus Rumänien wird eingestellt, weil man sich einen deutschen Pfleger eben nicht leisten kann. Von wegen Litantei der Scheinheiligen!

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    • Natürlich steckt da auch eine Agenda dahinter. Aber zurück zum Facharbeiter: Das Durchschnittsbrutto beträgt derzeit 34.000 Euro (s.o.). Ein Facharbeiter mag noch ein paar Tausender mehr haben. Ich möchte das sehen, wie man damit ein Grundstück kauft, ein Haus baut, ein Auto unterhält sowie seine Frau und zwei Kinder durchfüttert! Und wehe eines von den Kids will auch noch studieren!

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  4. Ich glaube nicht, dass System hinter der Verarmung steckt – ich glaube, man nimmt es einfach nur in Kauf.
    Ein Beispiel: Du hast es geschafft, eine eigene Immobilie im Laufe Deines Lebens schuldenfrei zu bekommen. Jetzt wirst Du alt und gebrechlich. Du musst in „die Pflege“. Das heisst konkret, dass Du mindestens 1300 bis 1500 Euro im Monat fuer den Pflegeplatz selbst zuzahlen musst. Wenn Deine Frau noch lebt, macht das bummelige 3000 Euro pro Monat ohne „Taschengeld“, nur fuer Unterkunft, Pflege und Verpflegung (=Kantinenessen). Wer hat so viel Rente, dass er das auf Dauer bezahlen kann? Also wird Dein Vermoegen „von Staatswegen“ aufgeloest. Sparbuecher geraeumt, Haus wird verkauft, selbst der Schmuck wird amtlich verhoekert. Wenn das nicht reicht, wird die Haelfte der Einkuenfte der Kinder, also alles, was ueber 1800Euro pro Person pro Monat liegt, auch zur Pflege herangezogen. Allerdings wieder nach oben gedeckelt; soweit ich weiss, gehen Einkuenfte ueber 6000 Euro nicht mehr in die Berechnung ein.
    Das heisst, dass ein Mensch, der im Arbeitsleben noch „gut“ verdient hat, sich eine Immobilie „erarbeitet“ hat, am Schluss nix mehr zu vererben hat. Immobilie als Altervorsorge kommt also nur zum Tragen, wenn man nicht pflegebeduerftig wird. Jeder kann sich selbst mal ausrechnen, ob die Einkuenfte im Alter auch noch reichen, um pro Paar 3000 Euro jeden Monat fuer Pflege aufzubringen. Und ob es sich lohnt, im Arbeitsleben auf so manches zu verzichten, um das „klein Haeuschen“ schuldenfrei zu bekommen – nur damit es spaeter den Sozialhilfe-Fall um ein paar Monate verzoegert. Der medizinische Fortschritt macht es moeglich, auch den letzten Heller zu verlieren.
    System steckt meiner Ansicht nach hinter einer anderen Geschichte: Ab einer definierten Einkommenshoehe kann man sich aus dem Sozialsystem ausklinken – im Erwerbsleben als Selbstaendiger oder als Arbeitnehmer mit mehr als 4750 Euro(?) brutto/Monat oder als Beamter (da werden andere Mechanismen wirksam). Was also darueber hinaus geht, kommt nicht mehr zur Anrechnung. Im Steuersystem werden ehemals „Normalverdiener“ schon mit dem hoechsten Steuersatz geschroepft, und auch hier gibt es wieder Groessenordnungen, ab denen die Steuer kein Thema mehr ist. Vermoegensbildung ist also nur moeglich, wenn schon ein grosser Grundstock vorhanden ist – allen anderen wird das Ersparte frueher oder spaeter wieder weggenommen.
    Das aergert mich masslos, weil es eigentlich nicht so sein muesste – wuerde man die Fremdleistungen einmal weglassen (z.B. Leistungen an Nicht-Einzahler oder eben wirklich proportional zu den tatsaechlich eingebrachten Zahlungen) – haetten die Pflege-, Kranken- und Sozialkassen wahrscheinlich genuegend Geld zur Verfuegung, um das „Schonvermoegen“ auch tatsaechlich zu einem solchen zu machen.
    Ist nur meine Meinung.

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  5. Mein Vorschlag:
    Wir machen es so wie vor 100 Jahren.
    Als erstes schaffen wir die Zentralbanken ab. Es kann nicht sein, daß eine winzige Elite von Menschen das Privileg hat, Geld aus dünner Luft zu erschaffen während alle anderen für Geld grundsätzlich arbeiten müssen. Sehr gut zu diesem Themenkreis sind die Bücher von Roland Baader.
    Wir machen es auch mit den Steuern und Abgaben wir vor 100 Jahren. Da lagen diese unter 10%.
    Jeder hat damals für seine Gesundheit und seit Alter im wesentlichen selbst vorgesorgt. Schmarotzen ging nicht. Die heutige Zwangsmitgliedschaft in den gesetzlichen Kassen ist eine Erniedrigung für jeden erwachsenen Menschen. Daseinsvorsorge ist kein Hexenwerk. Dafür brauchen wir in Wirklichkeit den Staat nicht.
    Wohlfahrt war vor 100 Jahren im wesentlichen die Aufgabe der Familie und nicht des Staates. Dahin sollten wir sie auch wieder zurückgeben, in die Familie und genau die wird von den Linken seit 100 Jahren systematisch zerstört. Dann erledigt sich auch das Problem mit den exorbitanten Pflegekosten, das es in dieser Dimension früher auch nicht gab.

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