Gewalt gegen Frauen

Weltfrauentag: Frauenmord – Femizid – Feminizid

Der 8. März ist zwar eine sowjetische Erfindung, er wird aber mittlerweile weltweit genutzt, um auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen. Das ist wichtig, da dies kaum Beachtung findet. Wer kennt schon den Unterschied zwischen Frauenmord und Femizid!

Ich untersuche fatale Gewalt seit über 10 Jahren. Dabei ist mir aufgefallen, dass in Mitteleuropa mehr Männer als Frauen Opfer von tödlicher Gewalt werden, aber auch mehr Männer die Tat abwehren können als Frauen dies können. Männer werden eher Opfer in der Öffentlichkeit, während Frauen zu über 80% in Wohnungen und mehrheitlich durch den Ex-/Partner oder ein Familienmitglied getötet werden. 60% der Täter bei fatalen Partnerschafts-Gewaltdelikten waren der Polizei bereits bekannt. Viele hatten schon vorab Kontaktverbote zum späteren Todesopfer erhalten.

Frauenmord – Femizid – Feminizid

Frauenmord: Dieser Begriff deckt alle fatalen Gewaltdelikte mit weiblichen Opfern ab.

Femizid: Das Töten von Frauen und Mädchen, weil sie weiblichen Geschlechts sind. Darunter fällt das Töten einer Frau infolge von Partnerschaftgewalt, das Töten von Frauen und Mädchen im Namen der „Ehre“, mit dem Motiv Frauenhass, das gezielte Töten von Frauen und Mädchen in bewaffneten Konflikten, durch Folter und in Verbindung mit Banden- oder organisierter Kriminalität, Drogen- sowie Frauen- und Mädchenhandel.

Feminizid: Dieser Begriff wird verwendet, wenn es um die Verantwortung des Staates geht, der das Töten von Frauen duldet oder selber verübt. Hierzu zählen u.a. Verurteilungen auf Bewährung oder mit milden Strafen für das Töten von Frauen und Mädchen, sowie die Todesstrafe für Vergewaltigungsopfer.

Alle Femizide sind Frauenmorde, aber nicht jeder Frauenmord ist ein Femizid. In der Bundesrepublik fehlt es an Aufmerksamkeit für diese Unterscheidung, im Gegensatz zu Spanien.

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