Forsa-Umfrage zum Wolf

Für Städter, die glauben, nie in ihrem Leben einem Wolf zu begegnen, ist es leicht, eine überwiegend positive Einstellung zum Wolf zu haben. Anders sieht das aus, wenn man auf dem Land oder in einem der drei „Wolfsländer“ wohnt. In Sachsen fordern 67%, in Brandenburg 64% und in Niedersachsen 59% der Befragten, dass „Problemwölfe“ notfalls auch getötet werden müssen.

Aber auch bundesweit macht der Wolf nicht nur Freude:

56% sind dafür, dass Problemwölfe auch notfalls getötet werden müssen.
37% glauben, dass die Wolfsrückkehr Risiken birgt
30% haben Angst in Wälder zu gehen, wo Wölfe vorkommen

Die drei „Wolfsländer“ Brandenburg, Sachsen und Niedersachsen

Wolfsländer
Quelle: WELT

In den „Wolfsländern“ ist auch die Sorge um wirtschaftliche Nachteile höher als im Westen.

17% Brandenburger und Sachsen, sowie 12% Niedersachsen glauben, dass die Wolfsrückkehr wirtschaftliche Nachteile mit sich bringt; im Osten sind es insgesamt 15%, aber nur 7% im Westen.

Knapp ein Viertel (24 %) der Bundesbürger hat seine Informationen zum Thema von Naturschutzverbänden, bspw. aus Broschüren oder von Internetseiten. Nur sehr wenige Bundesbürger (7 %) geben an, dass diese Informationen von Jagdverbänden stammen oder dass sie gar keine Informationen zum Thema „Wölfe“ (4 %) haben.

Trotzdem glauben 34% insgesamt, dass das „Problem Wolf“ nur von Naturschutzverbänden zusammen mit den Jagdverbänden gelöst werden kann. 41% glauben, die Naturschützverbände können das alleine, 14% trauen dies nur den Jagdverbänden alleine zu.

Alle Angaben stammen aus der Forsa-Umfrage im Auftrag des NABU

Wer sich zum Thema Wolf informieren möchte, dem empfehle ich diesen Link: Gedanken zum Wolf: Zahlen – Daten – Fakten

Der NABU wertet seine Umfrage wie folgt aus:

Eine große Mehrheit der Bundesbürger (80 Prozent) findet es erfreulich, dass der Wolf wieder Bestandteil von Natur und Landschaft in Deutschland ist. Jeder Zweite (54 Prozent) verbindet mit dem Wolf positive Gefühle, während bei nur zwölf Prozent negative Empfindungen zum Tragen kommen. Dies sind Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage in Deutschland, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag des NABU durchgeführt hat.

Wie der NABU auf die folgende Aussage kommt, ist mir anhand der Details schleierhaft. Entweder er besitzt noch andere Details oder kann nicht rechnen. Ich lese dort 14% in kleinen Orten und 10% in großen Städten:

40% der Bewohner kleinerer Orte sind (eher/)negativ  eingestellt.
29% der Bewohner großer Städte sind (eher/)negativ  eingestellt.

Das Einzige, was ich raus lesen kann: je größter die Stadt, desto mehr Kompetenz wird den Naturschutzverbänden zugebilligt.  (45% ab 100.000 Einwohner zu 39% bis 20.000 Einwohner).

10 Gedanken zu “Forsa-Umfrage zum Wolf

  1. Die Studie bestätigt meiner Meinung nach, daß Städter die „Natur“ idealisieren, weil sie keine echten und dauerhaften Berührungspunkte damit haben. Menschen, die ländlich wohnen, haben eine ganz andere – und meiner Meinung nach – bessere Sicht auf ihren Lebensraum. Auch der blinde Glaube der Stadtbewohner, daß Naturschutzverbände unzweifelhaft eine Expertise hätten, wird deutlich. (Ich habe mit eingebildetem Fachwissen bei Mitgliedern und sogar „Experten“ von Naturschutz-NGOs schon so einige Sachen erlebt …). Daß NGOs nicht rechnen und Statistiken nicht wirklich auswerten können (ob absichtlich oder aus Unfähigkeit), kennen wir ja aus anderen Fachgebieten schon zur Genüge.

    Nix gegen den Wolf an sich. Aber ein Raubtier, das nicht bejagt wird, verliert die Scheu vor dem Menschen und da kann es gefährlich werden. Wölfe sind schlau. Sie testen Grenzen aus. Werden ihnen keine gesetzt, dann testen sie weiter. Irgendwann kommt ein Mensch zu Schaden – dann wird das Geschrei groß sein, die Naturschutzverbände werden abwiegeln und auf einen Einzelfall pochen. Dann werden sich die Fälle langsam aber stetig häufen. Über einen Zeitraum von 20 – 50 Jahren. Ein bisschen Wissen über Wolfs-Verhalten und eine Prise gesunder Menschenverstand wäre einigen der vorbehaltlosen Wolfsbefürworter zu wünschen.

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  2. @legalwaffenbesitzer(in…;-) und lawgunsandfreedom:

    An Frau Triebel erst mal herzlichen Dank für die eigene stichpunktartige Auswertung der Studie und deren kritischen Abgleich mit der Interpretation der Initiatoren! Nur 7% der Bevölkerung sollen Wolfsinformationen von Jagdverbänden haben, dagegen 24% von NS-Verbänden – da nehmen eigentlich die 41%, die den NS-Verbänden die Lösung allein zutrauen, kaum Wunder. Wiewohl die 7% – auch in Relation zu den anderen Zahlen – ein bezeichnendes Licht auf einen sozialwirksamen Umgang mit dem Thema seitens der Jagdverbände werfen…

    Und an Sie beide: Vielleicht oder sogar sicher sagt Ihnen Dr. Valerius Geist etwas? Wenn nicht, bitte einfach googlen. Sie werden über und von dem Mann eine Menge finden, darunter eine abgestufte „Eskalationsskala“ des Grauhundes dem Menschen gegenüber. Die ist sehr interessant, weil sich anhand einiger der bislang in Deutschland zweifelsfrei dokumentierten Begegnungen ablesen lässt, dass wir von der letzten Valerius-Stufe zumindest kleinräumig nicht mehr allzu weit entfernt sind.

    Dass es schon soweit ist und wieweit es erst noch kommen wird/muss, hat ebenfalls seinen Hintergrund im o. a. Zusammenhang. Dessen Entstehung übrigens erst kürzlich von Reinhold Beckmann in der ARD beleuchtet worden ist – einfach mal in der Mediathek unter seinem Namen und dem Stichwort Wolf suchen, die 45 minütige, sehr aufschlussreiche Reportage sollte dort noch einstehen.

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      • Interessanter Artikel. Ich denke auch, dass Menschen in keiner großen Gefahr sind wegen der Wölfe; das gilt aber nicht für die Herdentiere.

        Auszug: „Aufschlussreich ist, wie sich die Rhetorik deutscher Naturschützer verändert hat. Ein Wolf tut Menschen nichts. Das war lange Zeit eine unumstößliche Gewissheit. Dann hieß es: Ein Wolf ist in der Regel harmlos – vorausgesetzt, er ist gesund. Dann: Der gesunde Wolf ist in der Regel harmlos, solange er nicht hungrig ist. Dann: Der gesunde und nicht hungrige Wolf, der sich von Siedlungen fernhält, ist in der Regel harmlos. Schließlich: In absoluten Ausnahmefällen, wenn ein Wolf sich auffällig gegenüber Menschen verhält, obwohl er gesund und nicht hungrig ist, darf er vertrieben werden.

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  3. ZU:
    Auszug: “Aufschlussreich ist … diese Aufzählung könnte von einem Politiker stammen. Von anfangs harmlos bis … nicht in der Dunkelheit aus dem Haus gehen. 🙂
    Jäger haben es natürlich einfach bei Wölfen und Wilschweinrotten, .. zur Not mit Revolver drohen (Warnschuss);
    Wanderer und naturliebende Sportschützen sind chancenlos in Bezug was der Wolf bei Begegnung gerade denkt.

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  4. Ich bin auch ein Landmensch, komme aus Bäuerlicher Familie, bin auf dem Hof aufgewachsen und gejagt wurde in meiner Familie auch.

    Ich begrüsse den Wolf als Bestandteil der Natur, bin mir aber bewusst das es einmal zu einem „Zusammenstoss“ kommen könnte. Es ist jedoch eine Zivilisationserscheinung das wir glauben, einfach in den Wald gehen zu können um uns dort zum schlafen niederzulegen.
    Vor 200 Jahren war das anders und wie machten es die damals ohne moderne Waffe….?

    Was trotzdem beunruhigend ist, …….wenn der Mensch sich nicht bewaffnen darf, so hat er natürlich in einem Wald mit Wölfen ein Unsicherheitsgefühl und nicht jeder wird sich deswegen einen Hund halten wollen, zumal Hunde die einem da zu schützen vermöchten inzwischen auch verpönt sind.

    Objektiv ist der Wolf kaum je eine Gefahr für den Menschen, er wird immer erst versuchen auszuweichen, trotzdem hat er auch einen Bau mit Jungen und da ….????
    Aber der eine Fall der in 20 Jahren vielleicht kommen wird, der wird natürlich minutiös ausgeschlachtet.

    Mein Bruder wurde übrigens mal von einem Rehbock angegriffen, er war überrascht, riss intuitiv die Waffe hoch, schoss aus vielleicht einen Meter abstand und traf den Bock mitten ins „Gesicht“. Der Kopf wurde arg zerschossen, das Geweih war unbrauchbar, dennoch wurde er von diesem Bock noch hart umgestossen. Auch das gibt es eigentlich nicht, kann es nicht geben, gab es niemals, …..kein Bock greift jemals einen Mann an…

    aber……………………..

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  5. Ach ja, gerade ist in den USA wieder ein Amoklauf geschehen.

    Und Obama, was hat der zu tun, ………er will endlich das die Bürger die Waffen-Gesetze verschärfen.

    Also das alte Mantra.

    Nur, wie will er das erreichen….. die Gangs mit 7 mal Lebenslänglich zur Registrierung ihrer Waffen bewegen……. um den Markt auszutrocknen.

    Als die NRA vor Jahren schon Vorschläge machte wie man Schulen vor solchen Taten schützen könnte, ignorierte er sie, und nun ?
    Nein er hat keine Schuld, er will Waffengesetze verschärfen die nur die Gesetzestreuen Bürger erreichen, die Amokläufer aber, die werden bei ihren Taten dann weniger Widerstand vorfinden wie er mit den „waffenfreien“ Zonen um die Schulen eh schon geschaffen wurde.

    Israel hat in den 70-igern, nach einer Reihe von Pali-Überfällen auf Schulen, angefangen INTERESSIERTE Lehrer zu Bewaffnen und auszubilden, seither ist Ruhe an den Schulen.

    Aber was wird Obama tun……?

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  6. Nochmals zum Amoklauf………………

    Man fragt sich bereits ob da eine Verbindung zum Islam besteht. Offenbar hat der Täter seine Opfer gefragt ob sie Christen seien, bevor er sie in den Kopf schoss.

    Und Obama will die Waffengesetze verschärfen………..
    Er hat mehr Angst vor seinen Bürgen wie vor dem Terrorismus, darum benutzt er diese Sache als Vorwand, einerseits um Aktion zu markieren und andererseits um seine ganz eigene Agenda voranzutreiben.

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