Sündenböcke und Prävention

Dienstag Abend, als ich nach der Arbeit das Auto startete, lief mein Nachrichtensender info-Radio. Ich hatte den Anfang verpasst und hörte: „Die Ministerpräsidentin fährt nach Haltern am See, um den Schülern ihr Beileid auszusprechen.“

Mein erster Gedanke? Amoklauf an der Schule!

Es dauerte noch einige Minuten bis ich erkannte, dass ein Flugzeug mit 16 Schülern abgestürzt war. Die restlichen 130 Opfer wurden in dieser Reportage nur am Rand erwähnt. Die Trauer der Angehörigen, der Mitschüler und Nachbarn und die Anteilnahme der Regierenden waren hier das Thema.

Es war eine sehr kurze Fahrt zum Treffen mit Blogger Volker T, der auch von dem Absturz gehört (update 4.4.15: und mittlerweile verbloggt) hatte. Wir beide nehmen seit Jahren die Statistiken zu Gewaltkriminalität, Waffenmissbrauch und Waffenbesitz auseinander. Eventuell ist es dem jahrelangen Umgang mit Toten „auf dem Papier“ und der Vielzahl der Fälle geschuldet, dass wir sehr rational – andere sagen herzlos – mit Unglücken, auch mit Terroranschlägen, umgehen. Wir kannten beide die Statistik, dass die Autofahrt zum Flughafen mehrfach gefährlicher ist als der Flug selber. Doch wussten wir beide, dass Massenopfer mehr zählen als die vielen täglichen Toten.

Volker hatte mir an diesem Abend seine Auswertung der unnatürlichen Todesfälle von 1998 bis 2013 mitgebracht, deren detaillierte Daten ich mir vom Statistischen Bundesamt runtergeladen hatte. Diese wird er demnächst graphisch ausgewertet präsentieren. In all den Jahren gibt es eine gewissen Regelmäßigkeit: Jedes Jahr sterben im Durchschnitt 35.000 Menschen durch äußere Umstände, davon sind ca. 20.000 Unfälle und ca. 10.000 Selbstmorde. Im Schnitt gibt es 2000 Todesopfer, wo die Umstände ungeklärt sind. Seit 1998 nehmen Todesopfer durch tätliche Angriffe stetig ab (von 700 auf 400), und Todesopfer durch medizinische Komplikationen stetig zu (von 500 auf 1400).

Schaut man sich die Zahlen an, dann versteht man nicht, warum Gesetze erlassen werden, die präventiv ein seltenes Ereignis, wie z.B. der Amoklauf in Winnenden oder die Flugzeugentführung 9/11 verhindern sollen. Und man kommt zu dem Schluss, dass Politik nicht mehr mit Vernunft betrieben wird, sondern nur noch aus Kompromissen besteht, um den aufgebrachten Pöbel zu beruhigen, der zuvor von den Medien und einigen karrieregeilen Politikern angestachelt wurde.

Sündenböcke

An diesem Abend waren noch keine Details bekannt. Doch wir wussten beide, dass es Sündenböcke braucht. Entweder das Flugzeug (sprich die Airline) oder der Pilot (Terrorfanatiker oder krank und Schuld haben die Eltern/Gesellschaft). Auch wird es wieder Leute geben, die eine Verschwörung vermuten (USA, Luftfahrtlobby, Putin) und behaupten, dass die Regierungen und die Airline nicht alle Details liefern. Und was passierte? Genau das.

Michael Mannheimer vermutet einen Konvertit, die Verzögerung beim Abflug wird als technischen Defekt verdächtigt, die psychische Erkrankung des Co-Piloten führt zum Homizid-Suizid-Verdacht, die Luftfahrtlobby wird verdächtigt, einen unschuldigen Co-Piloten vorzuführen, um von technischen Mängeln abzulenken, den begleitenden Flugzeugen wird ein Abschuss untergeschoben, ausserdem sollen Motoröl-Dämpfe in der Klimaanlage zu Vergiftungen führen und das Gebiet in den Alpen ist sowieso das „Bermuda-Dreieck“ der Luftfahrt, weil dort vor 60 Jahren schon mal ein Flugzeug im Sinkflug abgestürzt ist. Habe ich was vergessen? Ach ja, die Eltern! Die sind ja auf jeden Fall am meisten Schuld.

Dass die Eltern selber ihr Kind verloren haben, daran denkt keiner. Das ihr Kind unschuldig sein kann, daran denken auch wenige. Lynchmob at his best!

Prävention

Auch wussten wir, dass Medien und Politik wieder mehr Kontrollen fordern werden, damit „so etwas nie wieder passiert“.

Die ärztliche Schweigepflicht soll für Piloten aufgehoben werden. Eigentlich sollte depressiven Menschen gleich der Führerschein und die Elternschaft entzogen werden. Man weiß ja nie, ob die nicht ausrasten. Die Kontrollen für Flugzeuge muss verbessert werden. Besser wäre es, gar nicht mehr zu fliegen, da das Risiko zu groß wäre. Auf jeden Fall dürfen Piloten, deren Ausbildung 50.000 Euro kostet, die sie der Fluglinie zurückzahlen müssen, nie wieder fliegen, wenn sie einmal krank werden. Das Risiko ist ja viel zu groß.

Absturz ermöglicht durch zwei neuen Präventionen?

Prävention 1: Sicherheits-Cockpit-Tür

Laut Voice Rekorder Protokoll hat der Kapitän das Cockpit kurz verlassen und kam nicht mehr rein – trotz Rufen und Hämmern an der Tür. Aus Angst vor Entführungen, wurde eine Sperre eingeführt. In Notfällen lässt sich das Cockpit mit einem Spezialcode von außen nach einer Zeitverzögerung öffnen. Sofern der im Cockpit Verbliebene nicht aktiv dagegen vorgeht, in dem er mit einem Hebel diesen Vorgang stoppt.

Bisher gibt es keine Beweise, ob der Spezialcode eingegeben wurde oder ob dieser vom Co-Piloten aktiv widerrufen wurde. 

In jedem Fall gibt es jetzt eine neue Prävention: Deutsche Airlines führen Zwei-Personen-Regel ein

Wenn künftig ein Pilot oder Co-Pilot auf Toilette muss, dann muss sich ein Flugbegleiter als Überwacher ins Cockpit setzen. Die USA hat das nach 9/11 eingeführt. Sicherheitsexperten warnen jedoch davor, von dem „Vier-Augen-Prinzip“ zu viel zu erwarten. Falls ein Pilot mit krimineller Energie ein Flugzeug zum Abstürzen bringen will, ist ein harmloser Flugbegleiter kein Hindernis.

Update:
Dieses Vier-Augen-Regel birgt neue Gefahren. Es gibt wesentlich mehr Flugbegleiter als Piloten. Die Gefahr, dass sich künftige Massenmörder als Flugbegleiter bewerben, sollte miteinkalkuliert werden.

Prävention Nummer zwei ist eine EU-Verordnung

Bis April 2013 haben die Airlines selbstständig die flugmedizinische Untersuchungen durchgeführt. Seitdem ist jedoch diese Aufgabe an das staatliche Luftfahrt-Bundesamt übertragen worden. So wie ich die Politiker kenne, misstrauen sie wirtschaftlichen Unternehmen zutiefst und glauben, dass staatliche Unternehmen wertfrei und objektiv handeln. Jeder, der mal an einen überlasteten, zu schlecht bezahlten, faulen oder ideologisch motivierten Beamten geraten ist, wundert sich sicher mit mir, woher diese Staatsgläubigkeit kommt.

Damit will ich nicht sagen, dass alle Beamte so sind, da ich mit vielen Beamten der „neuen“ Generation gut zusammenarbeite, die wirklich Dienst am Kunden/Bürger leisten. Das Problem ist die Regelungswut der Obrigkeit. Kein Monat vergeht, in dem sich nicht irgendjemand sich eine Änderung ausgedacht hat, um das Verfahren zu „verbessern“, was regelmäßig zu neuen Hürden z.T. sogar zur Verunmöglichmachung von Behördenprozessen führt.

Im Gegensatz zur freien Wirtschaft sind diese oberen Beamten kaum jemanden Rechenschaft schuldig. Sie verlieren weder ihren Arbeitsplatz, noch werden ihre Gehälter gekürzt, weil ihre Entscheidungen den Arbeitgeber in die Insolvenz führt. Stattdessen werden einfach mehr Beamte eingestellt, die die Regelungswut bewältigen oder das Problem löst sich von selber, weil es keinen mehr aus der freien Wirtschaft gibt, der diesen Hindernislauf durchhält.

Mein Fazit

Der Absturz und seine Folgen erinnert mich sehr stark an den Amoklauf von Winnenden, obwohl es einen sehr großen Unterschied gibt. Der Täter in Winnenden war durch den Missbrauch von Schusswaffen eindeutig als Täter erkennbar. Bei dem Co-Piloten gibt es noch (und vielleicht auch immer) erhebliche Zweifel, ob er einen Homizid-Suizid tatsächlich willentlich begangen hat oder es doch eine Komplikation widriger Zustände war. Ohnmacht, vergessener Spezialcode, technisches Versagen sind in den Alpen noch nicht ausgeschlossen.

Für die Medien und Gesellschaft gibt es jedoch keinen Unterschied. Es gibt einen Sündenbock und wir brauchen mehr Prävention und Kontrollen, damit so etwas „nie wieder“ passieren kann.

Mir stellt sich – wie in Winnenden auch – die Frage, ob medial aufgebauschte singuläre Ereignisse wirklich solche Auswirkungen haben müssen. Ist es sinnvoll, präventiv selten auftretende Ereignisse zu erschweren und dafür erhebliche Kosten aufzuwenden? Wäre es nicht sinnvoller, häufig auftretende Probleme anzugehen, die zeitlich und örtlich verstreut wesentlich mehr Opfer fordern? Wir können jeden Euro nur einmal ausgeben.

Jeder Tote ein Toter zuviel?

„Nur Menschen mit fehlender Risikokompetenz können diesen Satz äußern“, sagt Prof. Gerd Gigerenzer, Leiter des Berliner Harding Zentrums für Risikokompetenz. Es mag zynisch klingen, aber man muss in der Lage sein, die Zahlen von möglichen Toten, Verletzten oder Kranken mit dem Aufwand in Beziehung zu setzen, mit dem sie verhindert werden können.

15 Gedanken zu “Sündenböcke und Prävention

  1. Die deutschen Medien scheinen sich verschworen zu haben, dass kein Pilot aus seiner Sicht schreiben darf. Zum Glück gibt es noch Zeitungen außerhalb von Deutschland:

    Pilot: Why I take this personally

    As an airline pilot, I’m taking this incident personally. Why? A pilot betrayed the public trust. With all the other fears — terrorism, disappearances of planes, aircraft malfunctions — how do I reassure my passengers that they should not add medical illness, mental or otherwise, of the pilot to the list? For the moment, I’ll have to believe that my customers are intelligent enough to realize that the Germanwings co-pilot is an anomaly.
    http://edition.cnn.com/2015/03/27/opinions/abend-germanwings-pilot-health/index.html

    The truth about pilots

    Pilots are drawn from the diverse pool of human types. The human mind is the blackest of boxes; no one, neither colleague nor psychologist, can reliably peer inside it. Desperate, cataclysmic acts occur almost daily all over the world; why should they not occur, once in a long while, in cockpits?

    Perhaps, with time, we will understand better who Andreas L. was and what he did. Today, we still know very little.
    http://edition.cnn.com/2015/03/27/opinions/garrison-germanwings-crash/index.html

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  2. Es gibt ihn noch: Journalismus in deutschen Medien:

    Warum sollte er sich selbst töten und dabei 149 Menschen mit in den Tod reißen? Hätte man es wissen müssen?

    Die Frage können schon Wissenschaftler nicht genau beantworten und könnte uns vielleicht nicht einmal Andreas L. selbst beantworten, wenn er noch lebte. Denn nicht nur auf die Frage, warum Menschen sich zu einem bestimmten Zeitpunkt, in einer bestimmten Art und Weise das Leben nehmen, gibt es für Angehörige und für die Öffentlichkeit oft keine Antwort. Auch die Wissenschaft kann bis heute nicht genau erklären, welche Vorgänge im Gehirn zu suizidalen Gedanken führen.

    Fünf Seiten, die sich lohnen zu lesen – auch wenn die Überschrift und Einleitung zu wünschen übrig lässt, da der Name des Co-Piloten ausgeschrieben ist und seine Schuld bereits für die Zeitung feststeht.

    Link zum FAZ-Artikel

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  3. Französische Ermittler untersuchen nach dem Absturz der Germanwings-Maschine auch die Möglichkeit eines technischen Defekts. „Derzeit kann die Hypothese eines technischen Fehlers nicht ausgeschlossen werden“, sagte der Chef der in Düsseldorf eingesetzten französischen Ermittler, Jean-Pierre Michel, am Samstag dem französischen Sender BFMTV.

    http://www.focus.de/panorama/welt/germanwings-tragoedie-chef-ermittler-schliesst-technischen-fehler-doch-nicht-aus_id_4576981.html

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  4. Mit schöner Regelmäßigkeit schreibe und sage ich bei Fehlhandlungen im Imgang mit Schußwaffen: „Unter Menschen ist der Mensch nie vor Menschen sicher!“. Als ehemaliger Rettungssani weiß ich: Mit sich selbst ist der Mensch nicht mal vor sich selbst sicher.
    Es gilt hier eines zu akzeptieren: Es gibt keine vollständige Sicherheit.
    Im HR-Info haben sie einen Luftfahrtfachjournalisten Stellung beziehen lassen. Der machte folgende Rechnung auf: Allein im vergangenen Jahr wurden 3,3 Milliarden Passagiere mittels Flugzeug Befördert. Jeden Tag finden 91000 Flüge statt. Dabei haben in 40 Jahren 9 mal Piloten eine solche Tat begangen.

    Ich füge hinzu: Die Wahrscheinlichkeit, von einem Autofahrer plattgefahren zu werden ist um Zehnerpotenzen höher. Oder die Gefahr, am Stich einer Honigbiene zu sterben.

    Kein noch so heldenhaft scheinender Aktionismus wird irgend etwas an der Sicherheit verändern. Nur an der Freiheit…

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  5. Hallo Frau Triebel,

    Sie beschreiben den Wunsch nach totaler Kontrolle mit dem üblichen Politwahnsinn überlagert, Natürlich hat das schon lange nichts mehr mit der Realität zu tun…

    Was das „Amok“-Thema angeht, da kann man aus kriminalpräventiver Sicht nur in so weit zu verhindern trachten , als das man sich auf die wahrscheinlcihen Tätergruppen konzentriert. Das funktioniert auch ganz leidlich. Vielleicht fragen Sie mal beim BKA nach, wie viele Fälle seit 2009 so verhindert worden sind. Und nicht abwimmeln lassen, dazu gibt es dort eine AG.

    Aber rein technisch ist es natürlich völlig unmöglich hier wirksame Prävention zu treiben. Die Zahl der Fälle meiner toten Heranwachsenden durch illegale Pyrotechnik steigt jedes Jahr, Das wird bloß nicht medial hochgejazzt, weil damit keine klickträchtigen Schlagzeilen zu machen sind; meist sind es Unfälle…

    Nur ein Wunder das damit noch kein „Amok“-Delikt realisiert worden ist. Jeder kann ganz einfach ohne jede Schusswaffe damit schnell ein Gemetzel anrichten.
    Auf die üblichen Hinweise zu „Luty-Guns“ oder anderen primitiveren SW verzichte ich an dieser
    Stelle, Sie werden mit der Problematik themenbedingt vertraut sein.

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  6. Den fatalen Fehler den man immer wieder in Sachen Gefahren abwehr macht ist nicht die eigentliche Ursache anzugehen sondern lediglich die möglichen Umstände. Würden wir das aber tun, also die wirkliche Gefahr der Gefahren angehen so müssten wir uns selbst erkennen und feststellen das die größte Gefahr der Mensch selbst ist und die kannst du nie eindämmen es sei denn wir beseitigen uns selbst.

    Nehmen wir mal einige Beispiele.

    Wer in Deutschland eine Schusswaffe haben möchte oder führen möchte wird sich einer Flut an Gesetze unterwerfen müssen. Mit einigen Amokläufen an Schulen brachte man dann auch die Erfindung des sogenannten Kleinen Waffenschein. Hinzu kommen eine Flut an Gegenstände die man ins Waffengesetz aufgenommen hat. All das sind dann mehr oder weniger Waffen.

    Nun muss man etwas Nachhilfe geben.

    Ein Stück Bambus kann zu einer Waffe geformt werden die sogar durchaus den bislang bekannten Waffen durchaus Stirn bieten kann … was der Viet Nam Krieg hinreichend belegt. Bislang aber hat man Bambus noch in kein Waffengesetz aufgenommen. Warum nicht ?

    Ein herkömmlichen Kinder Fahrrad kann so geformt werden das du dir eine Flut an Waffen bauen kannst die wahrlich oft effektiver als ein Sturmgewehr sein können. Das Sturmgewehr findet sich im Waffengesetz das Kinder Fahrrad aber nicht, warum ?

    Wir wissen das Autos oder Flugzeuge zu Waffen umgeformt wurden und oft mehr Schaden brachten als die meisten Amokläufe mit bekannten Schusswaffen. Bislang steht aber das Auto und das Flugzeug nicht im Waffengesetz – warum ?

    *

    Wir könnten nun die Liste fast in einer Unendlichkeit fortsetzen und würden dabei aber immer nur einen einzigen Nenner finden :

    der Mensch.

    Die Gefahren gehen nie von einer Waffe aus bzw. von dem was wir als Waffe nutzen können sondern nur vom Menschen selbst. Darauf ist man schon lange gekommen und so scheint es natürlich in einem gewissen Sinne paradox ein Waffengesetz wie in Deutschland zu finden.

    Auf der anderen Seite soll es ja strenge Kontrollen geben; egal ob man nun eine Waffe führen wolle oder ein Flugzeug fliegen will. In der Tat ist der Ansatz zwar gut wird aber nichts an dem Fakt ändern das Menschen die üble Sachen tun sich wohl kaum an Gesetze und Vorgaben halten.

    Wenn wir also wirklich etwas tun wollen um Gefahren abzuwehen müssten wir auf uns selbst schauen, auf uns so unvollkommene Wesen und feststellen das wir die Gefahr nur wirklich im Griff bekämen wenn wir uns selbst ausschalten.

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    • Sie beschreiben haargenau den Unterschied zwischen der Sicherheitsphilosophie von El Al und allen anderen Fluglinien (und der amerikanischen TSA): El Al versucht mit allen Mitteln potentielle Terroristen unter den Passagieren zu finden (mit gutem Erfolg bis jetzt, teu teu teu!) alle anderen versuchen „Waffen“ zu finden und hinken dadurch immer einen ‚Krieg‘ hinter her.
      Bei den Waffengesetzen in den meisten Laendern ist es genauso: man versucht Gegenstaende zu verbieten, mit gesetzlichen Auflagen zu belegen und die Terroristen und Verbrecher sind natuerlich die letzten die sich daran halten: wieviele Banken wurde mit einer legal besessenen und/oder gefuehrten Waffe ueberfallen? Haben die Terroristen von Paris und Kopenhagen alles schoen nach WaffG gemacht? Wenn man bereit ist Menschen zu ermorden sind irgendwelche administrativen Huerden und Verbote nun wirklich nicht ein Problem.

      Gute Nachricht aus Kanada fuer die Quebecois: Ottawa darf endlich das Langwaffenregister welches nur noch die Daten aus Quebec beinhaltet, loeschen:
      http://ici.radio-canada.ca/nouvelles/societe/2015/03/27/001-armes-epaule-cour-supreme-canada-quebec.shtml

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      • Hallo HM,

        aus polizeilicher Perspektive sind solche „Register“ eh ohne jeden Sicherheitsgewinn!

        Denn auch die Politik hierzulande will leider nur eins: Überwachung von allen Teilen der Gesellschaft, die politische Klasse natürlich ausgenommen.

        Allein schon der Grundgedanke „Eigensicherung“ wird keinen Kollegen oder Kollegin veranlassen sich leichtfertig zu verhalten, bloß weil die Datenbank für eine Person „Kein Legalwaffenbesitzer“ angibt! Als bewaffnet gilt grundsätzlich jeder, bis zum Nachweis des Gegenteils! Und das ist in einer Wohnung oder einem Haus auch kein gottgegebener Dauerzustand, insbesondere wenn jemand mit einer Durchsuchung seiner Person rechnet..

        Zumal sich schon allein SW in jeder denkbaren Form als harmloses Objekt tarnen lassen und improvisierten SW sind auch keien Grenzen gesetzt, außer handwerkliches Unvermögen!

        Kurz: „Waffenregister“ sind bürgerrechtsfeindliche Spielzeuge von Antidemokraten! Einen nahcweibaren icherheitsgewinn bringen diese nicht, wie sollten sie auch?

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  7. Nun ja, ich weiss selber von einem Fall, bei dem sich jemand umgebracht hat.

    Was er dachte das wusste niemand so genau, aber es kam dann der Zeitpunkt an dem war ein einfach bereit sich umzubringen. Dafür braucht es wohl auch eine geistige Vorarbeit und die dauerte sicher eine längere Zeit. Die Person wurde einmal auffällig und darum wohnte sein bester Freund Monatelang mit ihm zusammen in seiner Wohnung , ….. nie gab es mehr ein Anzeichen das er es tun würde. Mir erschien es als ein Hilferuf, doch er erkannte wohl, das nur er sich selber hätte helfen können………..

    Also, …..irgendwann viele Monate später, ohne jedes Vorzeichen, da kam wohl der Zeitpunkt am dem er mit sich „im Reinen“ war, und schon war es geschehen. Auch eine „24 Stunden“ Betreuung verhinderte das nicht.

    Ich denke, sowas kann langsam heranreifen und wenn es dann eine Gelegenheit gibt die passt und einer bereit ist …….kann es passieren, spontan………

    Prävention, also die kann es da nicht wirklich geben, die kann nur Bruchstückweise greifen.

    Ich kannte auch einen Schweizer Jumbo Piloten der wegen eines Unfalles ein etwas verkürztes Bein hatte. Es fiel ihm schwer ganz gerade und ausgeglichen zu gehen. Er hatte später Schuhe die da etwas nachhalfen.
    Aber Jahrelang fürchtete er die medizinischen Routine-Checks, immer hatte der Angst das man seine Schuhe sehen könnte, ja man ihn aus dem Flugbetrieb nehmen würde.
    Die Kontrollen zur guten alten Swissair Zeit waren schon sehr scharf. dabei hatte das ja nichts mit seiner Einsatzbereitschaft im Pilotenstuhl zu tun. Aber die Swissair begriff sich damals als Elite und da konnte man einen der schief ging, eben nicht……………..

    Nur, wie kontrolliert man die Psyche……???

    Eine Stewardess im Cockpit, nein die hilft da nicht. Es müsste zumindest ein Steward sein der Gegenwehr leisten könnte. Und vielleicht müsste der auch irgendwie bewaffnet sein.
    Aber, auch solche Personen könnten eines Tages aus dem Ruder laufen, so hätte man den da auch nichts wirklich gelöst. Was wenn der sich…….. Also müssten dann immer 5 Personen im Cockpit sein…. damit der Kontrolleur auch kontrolliert werden könnte…..
    Wäre es angebracht wieder einen 3-ten Mann, einen Bordingenieur zu haben….. so wie damals vor noch nicht alzulanger Zeit…???
    Der Pilot den ich kannte, der fing als Bordingenieur an, wurde nach ca. 10 Jahren dann über den Co-Piloten zum Piloten und schliesslich noch zusätzlich Ausbilder am Simulator.
    Er vertrat vor 15 Jahren schon immer die Ansicht das 2 Piloten zu wenig sind, das einfache Redundanz nicht genügt.

    Wäre das die Lösung, 3 Piloten wie früher……..???

    Das Emma nun so einen Schwachfug vorschlägt wie eine Frauenquote im Cockpit, nun ja, die sind halt so. Als ob Frauen sich nicht auch Umbringen. Gerade in den letzten Jahren sind auch bei Frauen sogenannte „erweiterte Suizide“ vermehrt aufgetreten.

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    • Der/die FlugbegleiterIn um politisch korrekt zu bleiben 😉 im Cockpit als 2. Person ist vielleicht nicht der 100 prozentige Schutz aber bei eine Hemmschwelle bei einem depressivem Piloten. Es ist nicht das gleiche einen Knopf zu druecken und warten bis es vorbei ist oder sich mit jemandem auf einen Todeskampf anlegen: selbst eine ’schwache‘ weibliche Flugbegleiterin wird nicht tatenlos zusehen wenn sie weiss, dass vielleicht ihre (und die aller anderen Personen an Bord) letzte Stunde geschlagen hat. Das kosten/nutzen Verhaeltnis ist quasi unendlich: es muss niemand eingestellt werden, und niemand wird alleine mit seinen Gedanken am Schalter gelassen der den Tod aller bedeuten kann. Im gegenteiligen Fall, also eine Flugbegleiterin welche Selbstmord machen will, wird der Pilot schon damit zurecht kommen.
      Das andere extrem waere ‚Herdeninstinkt‘: die Cockpittuere wieder raus, und damit rechnen, dass Terroristen immer in der Minderheit sind und von der Mehrheit der Passagiere ueberwaeltigt werden koennen, bin mir aber nicht sicher ob das immer funktioniert…

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    • Vor allem hätte auch eine 50% Frauenquote – nach dem was wir über den Hergang bisher wissen – diese Tragödie NICHT verhindert! Ob es nun ein Flugkapitän, oder eine Flugkapitänin war, die nach dem Gang zur Toilette nicht mehr ins Cockpit kam, hätte am Ergebnis NICHTS geändert!
      Wenn Frauen denn, wie Fr. Pusch, EMMA und Gabriela Stoppe, Psychiaterin und Vizepräsidentin des Schweizer Dachverbands für Suizidprävention, meinen, tatsächlich weniger häufig Suizid begehen und man die Lösung daher in einer 100% Frauenquote im Cockpit sehen möchte, wage ich die häretische Frage, ob dann wohl z.B. die Notlandung auf dem Hudson auch so relativ glimpflich abgelaufen wäre?
      Nur um nicht mißverstanden zu werden: Ich halte Frauen und Männer für gleichwertig und GleichBERECHTIGUNG für richtig, sehe aber auch die zumindest biologisch unbestreitbar vorhandenen Unterschiede und meine daß solche Unterschiede auch Unterschiede in der Wahrnehmung, der Psyche, der sozialen Ausrichtung und den beruflichen und privaten Vorlieben und Neigungen bedingen. (In welchem Ausmaß Biologie und Sozialisation eine Rolle spielen ist, aus meiner Sicht, bisher noch nicht endgültig beantwortet!)
      Nur, daß es auschließlich die Sozialisation sei, halte ich für, gelinde gesagt, sehr weit hergeholt!

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