Divide et impera!

Da schaffen wir es endlich mit der Protestaktion gegen den ZDF Film „Jäger in der Falle“ eine Allianz von Jägern, Bauern, Anglern & Co. hinzubekommen und und in NRW gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Forum Natur zu vernetzen, da lanciert die ZEIT eine Kampagne gegen die Bauern und Tierärzte in Bezug auf Massentierhaltung.

Die Kampagne startet zeitgleich mit den Forderungen der Grünen zur „Agrarwende“ (Kampf gegen Massentierhaltung, Agrarlobby und genverseuchtem Tierfutter) und Textpassagen daraus werden aktuell auch von Jägern geteilt, um die Jagd positiv zu besetzen und die Massentierhaltung zu kritisieren.

Das Bauern-Bashing der Medien und NGOs ist jedoch ebenso ideologisch und manipulativ, wie das Bashing gegen Jäger und Sportschützen. Natürlich gibt es – wie in jeder Gesellschaftsgruppe – schwarze Schafe. Natürlich müssen Missstände angeprangert werden und Lösungsmöglichkeiten gesucht werden.

Aber: wir benötigen Tierhaltung, da nur 1/3 der landwirtschaftlichen Flächen weltweit für den Anbau von Lebensmitteln geeignet sind. Der Rest ist Weideland. Zudem benötigen sogar Biohöfe Tiere für ihren natürlichen Dünger. Auch wenn es für Jäger und Flexitarier sinnvoll ist, kein Fleisch aus Massentierhaltung zu konsumieren, reichen diese Bestände nicht aus, um die Weltbevölkerung damit zu ernähren.

Für Land und Leute! Schluss mit den Verboten!

Das ist nicht nur der Wahlspruch der Jäger aus NRW, sondern sollte für alle Leute vom Land gelten. Lasst es nicht zu, dass die Grünen mit  „Divide et impera“ (Teile und herrsche) die Landnutzer entzweien, um uns einen nach dem anderen zu entmachten.

Macht euch schlau, lest euch in das Thema ein und glaubt nicht den Medien und NGOs wie BUND & Co. Die sind in Punkto Landwirtschaft und Tierhaltung ähnlich faktenresistent wie in Bezug auf Jagd und Sportschießen. Ich habe etwas hierzu auf dieser Seite für euch zusammengestellt.

Vor einigen Monaten habe ich eine Online-Kritik am Fleischatlas gelesen. Dieser Fleischatlas wurde von den NGOs Heinrich-Böll Stiftung in Zusammenarbeit mit dem BUND publiziert und propagiert eine Abwendung von der Massentierhaltung.

Der Online-Kritiker Thomas Davis ist, was Landwirtschaft angeht, ebenso Laie wie ich. Er hat sich nur in das Thema eingelesen und die Inhalte des Fleischatlas mit den Inhalten auf anderen Seiten verglichen und bewertet. Die vier Teile seiner Kritik beschäftigen sich mit dem Wasserfußabdruck,  Fleischkonsum,  Lebensmittelskandale und Massentierhaltung und Biohöfe und Umgang der Medien mit diesem Thema.

Ich kann alle vier Teile zum Lesen empfehlen, zitiere aber hier nur aus dem letzten Teil:

“Bio” bzw. “ökologisches Wirtschaften” wird in den Fleischatlanten durchgehend begrüßt. Aber genau das könnte sich als folgenschwerer Fehler für die Zukunft erweisen, welcher allerdings in den Atlanten fatalerweise überhaupt nicht thematisiert wird:

Durch die so genannte “Grüne Revolution” konnte die Zahl der Unterernährten in den letzten 50 Jahren mehr als halbiert werden – bei wachsender Weltbevölkerung. “Grüne Revolution” bezeichnet die Industrialisierung der Landwirtschaft in der “Dritten Welt” durch Hochertragssorten, Kunstdünger etc.

Friedensnobelpreisträger Norman Borlaug auf die Frage, ob Bioanbau nicht besser wäre:

Unsinn. Das hieße, dass wir den Nutztierbestand verfünffachen oder versechsfachen müssten, um den notwendigen Dünger zu gewinnen, den wir für die Ackerböden brauchen. Der Pflanze ist es schnurzegal, ob der Stickstoff, den sie braucht, aus dem Sack Kunstdünger kommt oder aus dem Kuhstall. Ohne Kunstdünger könnte die Landwirtschaft weltweit nur 2,5 bis drei Milliarden Menschen ernähren. Das bedeutet, die Hälfte der Menschheit müsste sterben. Ich frage mich, wo die Freiwilligen dafür herkommen sollen. 

Der wirkliche Skandal an der ganzen Sache “Fleischatlas” ist nicht, dass dort schlecht recherchiert wurde. Der wirkliche Skandal ist, dass das seit weit über einem Jahr niemand aufgefallen ist. Weder den Qualitätsmedien, noch den Mainstreammedien, noch der NGO- und Öko-Szene. Im Gegenteil wurde und wird völlig unkritisch aus ihnen zitiert.

(Zitate aus Fleischatlas 1 u. 2 – Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel)

Zur aktuellen Kampagne der ZEIT gegen die Massentierhaltung und für die „Agarwende“ bin ich wieder einmal auf einen genialen Artikel der TAZ gestoßen. Wie schon so oft scheint diese Zeitung in der Lage zu sein, zu differenzieren statt nur abzuschreiben.

Unter der Überschrift „Tödliche Keime“ ging es um die – seit Langem bekannte – Gefahr durch Krankheitserreger, die sich nicht mehr mit Antibiotika bekämpfen lassen. 20 Reporter hätten an dem Projekt mitgewirkt, verkündete die Zeit, die aus der Recherche sogar den Aufmacher ihrer aktuellen Ausgabe strickte.

Allein: Der Correctiv-Text kann seine zentrale These nicht belegen, dass es mehr Tote durch antibiotikaresistente Erreger gebe „als offiziell verlautbart“. Kann das vor allem von Stiftern finanzierte Correctiv so die Hoffnungen erfüllen, eine Antwort auf die Medienkrise zu sein?
(Schlechte Recherche von Journalisten, die TAZ vom 25.11.2014)

Es war aber nicht nur schlechte Recherche, sondern Manipulation am Werk, sagt Dr. Hans-Joachim Götz, Präsident des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte (bpt):

„Natürlich gehört es zur Pressefreiheit Missstände anzuprangern oder eine Systemänderung einzufordern. Aber es kann nicht sein, dass der Wunsch nach Abschaffung der so genannten Massentierhaltung dem Leser suggeriert, diese sei eine neue Brutstätte für besonders gefährliche Keime an denen jährlich tausend Menschen in Deutschland sterben, weil kaum noch ein Antibiotikum hilft.“ Das widerlegt die Berichterstattung sogar selbst.

Aber: Viele vorhandene Fakten sind so eingestreut, dass ein anderer Eindruck entsteht, andere wiederum fehlen.

Weshalb wird nicht über die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie und den Aktionsplan zur Abwehr der Antibiotikaresistenz der EU-Kommission berichtet? Oder nicht erwähnt, dass in Deutschland mit dem im Frühjahr in Kraft getretenen 16. Gesetz zur Änderung des Arzneimittelgesetzes ein Antibiotika-Minimierungskonzept geschaffen worden ist, das nicht nur europaweit, sondern weltweit an der Spitze steht?

Anstatt die Leserschaft verständlich über ein komplexes Thema aufzuklären, wird dem Leser ein völlig falscher Gesamteindruck von den tatsächlichen Sachverhalten vermittelt“, sagt Götz. „Offensichtlich hat sich „Die Zeit“ von ihrer journalistischen Sorgfaltspflicht verabschiedet und will lieber Politik machen, indem sie sich vor anderer Leute Karren spannen lässt.

Die zeitliche Platzierung des Beitrags wie auch die der angekündigten weiteren Folgen können kein Zufall sein, vermutet der bpt-Präsident.

Hat doch am vergangenen Wochenende der Bundesparteitag von Bündnis 90/Die Grünen stattgefunden auf dem einvernehmlich zum Kampf gegen Massentierhaltung, die Agrarlobby und genverseuchtes Tierfutter aufgerufen wurde. Und findet nicht am 4. Dezember der Fachdiskurs in Berlin zum Gutachten zur Überprüfung des tierärztlichen Dispensierrechts statt?

(bpt vom 25.11.2014)

Ich hoffe, die Grünen haben mit Fukushima ihren Break-Even-Point erreicht und werden nie wieder mehr als 10% Wählerstimmen erhalten. Warum? Weil sie den Bogen überzogen haben. Sie stellen Forderungen auf, die nicht mehr umsetzbar sind, sich argumentieren nicht mit Fakten, sondern beziehen sich nur auf den Protest auf der Straße, der wiederum von wirtschaftlichen Lobbyverbänden wie NABU, BUND, PETA & Co. lanciert wird. Sie missbrauchen ihre Macht als Umwelt- oder Landwirtschaftsminister.

„Die nordrhein-westfälische Regierung verachtet das Land (Anm. NRW-Umweltminister Remmel von den Grünen). Die Grenzen sind erreicht, couragierte Gegenwehr ist notwendig“, sagte Philipp zu Guttenberg, Vorsitzender des Aktionsbündnisses Forum Natur mit sieben Millionen Mitgliedern der deutschen Landnutzerverbände auf der 5.Regionalkonferenz in Bielefeld am 18.November 2014.

Durch die faktische Nichteinbindung der Betroffenen und Respektlosigkeit gegenüber den handelnden und verantwortlichen Personen und Verbänden zeigt jedoch eine Partei , die den Begriff der Partizipation und Bürgerbeteiligung gerne für sich beansprucht, ihr wahres Gesicht.

Wenn Sie so wollen wird die vor einhundertsiebzig Jahren überwundene Feudalherrschaft durch eine Ökodiktatur ersetzt. Der Bauer wird vom Leibeigenen des Feudalaristokraten, das darf ich als Guttenberg sagen, zum Leibeigenen des Ministerialbeamten mit dem organisierten Naturschutz als Polizei.

Wenn man uns jedoch mit Arroganz und Intoleranz begegnet und unsere Existenz durch die Aushöhlung des Eigentums gefährdet, sind die Grenzen des Zumutbaren erreicht und couragierte Gegenwehr gefordert.
Weiterlesen: Rot-Grüner Gesetzesentwurf: ein unverdaulicher Suppenwürfel

Die von Freiherr zu Guttenberg geforderte „couragierte Gegenwehr“ hat bereits begonnen. Über 10.000 Jäger blamierten auf den fünf Regionalkonferenzen in NRW die verantwortlichen Politiker mit ihren Fragen, da diese keine sachdienlichen Antworten hatten und mit Nicht-Wissen glänzten. Dort, wo der grüne NRW-Umweltminister öffentlich auftaucht, bilden sich Spaliere aus Jägern mit Protestschildern und Jagdhörnern zum Empfang. Und auch die Landwirte und Tierärzte gehen auf die Straße:

Landwirte und Tierärzte protestieren vor ZEIT-Gebäude

Zu der Demonstration aufgerufen hatte der Bauernverband Schleswig-Holstein. Der Anlass des Protests ist eine Artikel-Serie in der ZEIT, die am 20. November begann. Unter dem Titel „Die Rache aus dem Stall“ berichtete ein Reporter-Team über multiresistente Keime, gegen die Antibiotika nicht mehr wirken und die deshalb besonders gefährlich sind.

Diese Keime entstünden unter anderem durch die Massentierhaltung, heißt es in dem Bericht. Zum Beispiel, wenn in der Intensivmast von Hühnern und Schweinen Medikamente eingesetzt würden. In einem zweiten Artikel geht es um Veterinäre, die mit dem Verkauf von Antibiotika Geld verdienen. Darin kommen unter anderem Kritiker zu Wort, die den Tierärzten vorwerfen, für die Entstehung der resistenten Keime mitverantwortlich zu sein.
(ZEIT-Online vom 28.11.2014)

Es ist Zeit, dass wir unsere Kritik untereinander einstellen und zusammen gegen den eigentlichen Feind vorgehen. Ich sage Feind, weil die Grünen mit ihren Ermächtigungsgesetzen, ihrem „Gemeinwohl statt Eigennutz“ und ihrer Borniertheit in Bezug auf Sachargumente zu Feinden der Freiheit, des Eigentums und der Demokratie geworden sind. Wie zu Guttenberg sagte:

Es geht nicht nur um die Natur und um die Jagd , sondern um einen subtilen Generalangriff auf den ländlichen Raum und unsere demokratische Grundordnung.

Zum Weiterlesen:  Wehret den Anfängen

10 Gedanken zu “Divide et impera!

  1. Laut Hajo Schumacher haben Lobbyisten und PR-Vertreter das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Berlin praktische komplett unter ihre Kontrolle gebracht.

    Heute geht es den Politikern ähnlich wie den Journalisten: Immer weniger Abgeordnete und Reporter verstehen im Detail, worum es in welchem Gesetzentwurf eigentlich geht. In fast jedem Fachgebiet gibt es maximal noch zwei, drei Experten pro Partei, die sich auf den hoch komplexen Feldern wie Forschung oder Sozialem auskennen. Die immer weiter klaffende Informationslücke machen sich schlaue PR-Strategen inzwischen geschickt zunutze.

    Demoskopen und Werbefachleute bestimmen mittlerweile die Politik.

    Statt Pressekonferenzen abzuhalten, erhalten PR-Agenturen millionenschwere Kampagnen-Etats – sowohl von Lobbyisten, wie auch mittlerweile seitens der Politik. Schumacher erklärt daher das PR-Gewerbe zur „Fünften Gewalt.“ Die Rolle der Medien ist stärker geworden. So genannte Talkshows tragen stärker zur Meinungsbildung der Menschen bei als Parlamentsdebatten.

    Auf der anderen Seite wird den Medien zu wenig Kompetenz und zu viel Oberflächlichkeit attestiert. In Berlin sind von über 3000 Journalisten lediglich 800 fest angestellt. Das führt zur Trendberichterstattung und zu Sensationsjournalismus.

    Hier auf Seite 6: http://www.triebel.de/2011/Waffenlobby-Zukunft.pdf

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  2. Irgendwie kann ich nicht direkt antworten. Großartige Arbeit jedenfalls, die Sie leisten. Und es ist gut, daran erinnert zu werden, wo der Gegner sitzt und nicht im eigenen Lager egoistisch zu agieren und jedes Stöckchen des Gegners willfährig aufzunehmen. Machen Sie weiter so, einen Sie wo andere zu teilen versuchen.  

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  3. Ich lese mich gerade zu dem Thema Landwirtschaft ein. All zu viele Kenntnisse habe ich nicht, ausser die Erkenntnis, dass wir uns nicht alle vegetarisch ernähren können, weil die Welt dafür zu klein ist.

    Bisher hatte ich Landwirte nur aus Jägersicht gesehen. Auf der einen Seite Partner durch gemeinsame Interessen, auf der anderen Seite Gegner, wenn es um Wildschäden geht.

    Interessant ist jedenfalls die Hetze der Medien zusammen mit den Grünen und Linken gegen uns. Da werden die abenteuerlichsten Märchen erzählt.

    Hier mal ein paar Fakten:

    Selbstversorgungsgrad in Deutschland (2012):
    Obst: 20%
    Gemüse: 37%
    Getreide: 101%
    Fleisch: 119% (Futtermittelimport 10% und nicht 33%, wie im Fleischatlas behauptet)

    Klicke, um auf SJT-4010200-0000.pdf zuzugreifen

    Und hier ist ein sehr interessanter Dienstvortrag von Georg Keckl über Landwirtschaft. Während im Jahr 1900 ein Landwirt nur 4 Personen ernähren konnte, waren es im Jahr 2008 schon 133 Personen.

    Klicke, um auf 2012_Keckl_HP.pdf zuzugreifen

    Die Landwirte und ihre Massentierhaltung wurden dieses Jahr schon im März von der ZEIT gebasht. Damals waren es die Nitrate im Wasser, die einzig und alleine aus der Massentierhaltung kommen sollten.

    Der Agrarstatistiker des Lands Niedersachsen Gerog Keckl schreibt in seinem Leserbrief an die ZEIT: http://www.keckl.de/texte/Leserbrief%20ZEIT%20Nitrat.pdf

    „Fast überall [], wo sich Grundwasserwerte in den letzten 10 Jahren verschlechtert haben, wurden massiv Biogasanlagen gebaut. Die partiell steigenden Nitratwerte fallen auch zeitlich genau mit dem Biogasboom zusammen.

    Für Ministerin Künast konnte die „Einspeisevergütung“ für Biogas gar nicht hoch genug sein und die Bedingungen für den Bau so günstig wie möglich, als das EEG (Energie-Einspeise-Gesetz) angelegt wurde. Selbst der Bauernverband war überrascht, wie großzügig das entlohnt wurde. In der DDR wurde den Kleingärtnern hinten an der Rampe der HO’s mehr für ihren Kohl gezahlt als er vorne im Laden kostete. Das ist das Prinzip des EEG.

    Der SPIEGEL fehlorakelte schon 1988: „Lebenselement Wasser, vergiftet und vergeudet“ – die Aufbereitung von Trinkwasser werde bald so aufwendig wie Bierbrauen sein. Landwirte und Hobbygärtner würden mit gigantischen Mengen an Kunstdüngern das Grundwasser schier ausweglos gefährden. Millionen Tonnen Nitratüberschüsse seien auf dem Weg in die Brunnen.

    Das Schlechte wird in den Medien gern verallgemeinert, das Gefühl für den Durchschnitt geht so verloren. Die NGO’s können es sich leisten, mit einer schier unglaublichen Dreistigkeit zu schwindeln, sie werden trotzdem von den Medien geliebt, ihnen wird alles verziehen, weil ihre Negativbotschaften Gehalt und Karrierechancen erhöhen und die Journalisten selbst weitgehend auf dem Weltuntergangstrip sind.

    Von den eifernden Umweltaktivisten wissen nur wenige, was die Konsequenz ihrer Forderungen, ihres Hasses auf die konventionellen Landwirtschaft wären. Sie leben in einer eigenen Dogmen-Welt in der einmal kleine Ökobauern zuerst sich selbst und dann die Welt ernähren können. Bei sieben oder zehn Milliarden Menschen ist das ein sicheres Rezept zur Menschheitsreduzierung.

    Die NGO‘s wussten nicht, was die Konsequenz ihrer Biogas-Forderungen auf das Nitrat im Grundwasser ist, was die „perverse“ Biospritförderung für die Orang-Utangs auf Borneo bedeuten wird und wollen bis heute nicht sehen, welch fatale Folgen ihr Kampf gegen die rote Gentechnik für den Wissenschafts- und Arbeitsplatzstandort Deutschland hatte und hat. Niemand zieht sie für ihren vergangenen Unsinn zur Rechenschaft, keiner führt Wahlkampf gegen sie, keiner wählt die eingebildete „Zivilgesellschaft“ ab.“

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  4. Immer öfter werden Regierungsgutachten NGO-freundlich geschrieben und manipulativ von der Regierung verwendet. Aktuelles Beispiel:

    Remmel benutzt die Evaluation zu Putenmastbetrieben für die Aussage: 95% der Puten in NRW werden mit Antibiotika behandelt, dabei wurden in 95% der Mastbetriebe einige Tiere mit Antibiotika behandelt, nicht in allen Betrieben 95%.

    Klicke, um auf lanuv_fachbericht_58.pdf zuzugreifen

    Pressemitteilung der AHO: Wie immer steckt der Teufel im Detail. Auf Seite 14 des Fachberichts wird eine Behandlung als „Eine tierärztliche Verschreibung eines antibiotikahaltigen Arzneimittels (mit einem oder mehreren enthaltenen antibiotischen Wirkstoffen)“ definiert. Weiter ist zu lesen „Ein Durchgang gilt als behandelt, sobald ein Teilbestand behandelt wurde“.

    In der dazugehörigen Fußnote 13 ist zu lesen: „Aufgrund von Umstallungen während der Aufzucht/Mast, der Behandlung von Teilbeständen und der fehlenden Einzeltierkennzeichnung kann von einem als behandelt eingestuften Durchgang nicht auf die Anzahl der behandelten Tiere geschlossen werden“.

    Offensichtlich genügt schon die tierschutzrechtliche gebotene und vom Gesetzgeber in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) (1) geforderte veterinärmedizinische Versorgung von vergleichsweise wenigen Puten in einer Krankenbucht, um den Gesamtbestand als „behandelt“ einzustufen.

    Ähnliches gilt dann auch für Mastdurchgänge, die in mehreren Hallen parallel aufgestallt wurden und nur eine Halle behandelt wurde.

    Tatsächlich funktionierten die deutschen „Qualitätsmedien“ wie gewünscht:

    • „Neun von zehn Puten mit Antibiotika behandelt“, neues deutschland, 26.11.2014
    • „Kaum eine Pute ohne Antibiotika“, WDR Nachrichten, 25.11.2014
    • „Studie: Neun von zehn Puten mit Antibiotika behandelt“, RTL Online, 25.11.2014
    • „Düsseldorf: Massenhafter Antibiotika-Einsatz bei Puten“, RP ONLINE, 25.11.2014
    • „Massiver Einsatz von Antibiotika in der Putenmast“, Neue Osnabrücker Zeitung, 25.11.2014
    • “9 von 10 Puten in nordrhein-westfälischen Massentierhaltungen sind mit Antibiotika vollgepumpt, darunter oftmals nicht erlaubte Reserveantibiotika”, NRW-Lokalradios, 25.11.2014
    • “Eine neue Studie des Verbraucherministeriums Nordrhein-Westfallen (NRW) zeigt, dass neun von zehn Puten im Laufe ihres Lebens mit solchen Medikamenten behandelt werden – zum Teil sogar mehrmals und mit mehreren Wirkstoffen gleichzeitig“, Süddeutsche.de, 25.11.2014
    • „In der Geflügelmast werden noch immer massenhaft Antibiotika eingesetzt: In Nordrhein-Westfalen werden neun von zehn Puten in der Massentierhaltung mit den hochwirksamen Arzneien behandelt“, Die Welt, 25.11.2014.

    http://www.animal-health-online.de/gross/2014/11/26/datenlage-undurchsichtig-nrw-putenstudie-mit-vorsicht-zu-geniessen/28851/

    DAS meine ich mit NGO-freundlichen Regierungspapieren und deren Quintessenz. Das gleiche passierte beim BfR Papier zu Bleifrei. Es konnte beim Menschen nichts Schädliches nachgewiesen werden. Es konnte nachgewiesen werden, dass Früchte und Getreide mehr Blei enthalten als Wildfleisch. Trotzdem wurde NUR der Passus „Kinder und Schwangere sollten vorsichtshalber kein Wildfleisch konsumieren“ in den Zeitungen verbreitet.

    Das gleiche passierte beim Waldsterben. 1978/79 sackte in Süddeutschland das Thermometer innerhalb weniger Stunden um fast 30 Grad. Frostschäden im Wald wurden medial zum Waldsterben“ ausgerufen.(So etwas gab es in Österreich und Frankreich nicht, nur medial in Deutschland).
    Erst nach 15 Jahren konnten sich kritische Wissenschaftler durchsetzen, dass es nie ein „Waldsterben“ gegeben hatte. Weitere 10 Jahre benötigten die Politiker, sich von der Richtigkeit dieser Expertise überzeugen zu lassen. Alle Wissenschaftler, die bereits in den 80er Jahren gegen das Waldsterben argumentiert hatten, wurden mundtot gemacht.

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  5. Nachtrag:
    Kritik an der Landwirtschaft ist notwendig und sinnvoll. Doch sollte diese differenziert erfolgen und unterscheiden zwischen industrieller Landwirtschaft der Großkonzerne und den Bemühungen der selbstständigen Landwirte. Auch sollten wir den Fleischkonsum nicht verachten, sondern tierschutzwidrige Massentierhaltung in Großkonzernen.

    Das macht z.B. Provieh, wo ich gerade einen interessanten Artikel über die Vogelgrippe gefunden habe: http://www.provieh.de/h5n8-ueber-schmutzige-praktiken-und-schmutzige-phantasien

    Aber auch Provieh benutzt die 90% behandelten Puten auf ihren Seiten als Argument. Es scheint sehr schwierig zu sein, alle Seiten der Medaille zu beleuchten, wenn so Vieles im Geheimen abläuft….

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  6. 1. Alle Journalisten müssen einen gründlichen Chrashkurs in Statistik belegen und eine Prüfung bestehen.
    2. Journalisten die durch schlechte Recherche oder Ideologie auffallen müssen eine verpflichtende Nachschulung machen.
    3. Journalisten, die erwiesenermaßen (kann man ja leicht nachprüfen) permanent schlechte Artikel abliefern, sei es aus Faulheit oder Absicht dürfen so lange nicht veröffentlichen bis sie ein Peer-Review-Verfahren durchlaufen haben und belegen können, daß sie ihren Job so machen, wie er lt. Pressekodex gemacht werden sollte.

    Solche Maßnahmen widersprechen allerdings meinem Verständnis von Freiheit. Also bleibt einem nichts anderes übrig, als sich selbst (leider zeitaufwändig) zu informieren und den Medienschaffenden ihre Fehler plakativ immer wieder vor die Nase zu halten, was wir ja schon bei einem anderen unsäglichen Zeit-Artikel gemacht haben.

    Auch frage ich mich, ob die „Grünen“ nicht ein Sammelbecken für eine pathologische Gruppe von Menschen mit IDC-10 oder DSM-IV Klassifizierung dient.

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    • Mein freiheitsliebender Freund Heiko Cochius ist der Ansicht, dass Leute, die Vater Staat vollends vertrauen und ihn alles und jeden kontrollieren lassen wollen, in der Kindheit von den Eltern missbraucht wurden. Schon damals mussten sie die lieben, die ihnen weh taten und sie kontrollierten. Im Alter projizieren sie dieses falsche Vertrauen in den Staat.

      M.E. ein sehr interessanter Ansatz, den man hier nachlesen und nachschauen kann. Ich habe mir das erste Video ganz angeschaut. Lohnt sich. Seitdem sehe ich einige Etatisten mit anderen Augen.

      http://www.freiwilligfrei.info/archives/5927

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  7. Hm , hab‘ ich schon mal gesehen und ich stimme ihm da zu. Da sind ganz klar auch die Ansätze von Alice Miller zu finden (u.a. „Du sollst nicht merken“). Die hat das ja postuliert und durch hunderte Fallbeispiele belegt. Auch Anne Wilson-Schaef hat mit ihrem Buch „Co-Abhängigkeit“ in eine ähnliche Kerbe geschlagen.

    Missbrauch wird seltsamerweise oft mit Zuneigung, Aufmerksamkeit und Liebe verwechselt. Daraus hat sich eine unglaublich kranke Gesellschaft entwickelt. Da man schon im frühesten Kindesalter drauf gedrillt wird, ist es unheimlich schwer, diese Muster zu erkennen und dann aufzulösen. Das dauert Jahre … wenn man überhaupt da raus kommt.

    Ich verstehe auch, daß manche Leute auf den Gedanken kommen, daß man andere Leute zu ihrem Glück zwingen muß. Sogar manchen Libertären rutscht so was hin und wieder raus – vor allem mit ihrem „Nudging“ – was auch wieder eine Methode ist, die sehr schnell missbraucht werden kann.

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